Ganz schön fleißig: Schüler spenden Riesensumme

"Es ist fast nicht zu glauben", sagt Fred Goericke. Der in Ruanda lebende Repräsentant der Deutschen Welthungerhilfe ist vom Spendenerfolg der Kurfürst-Balduin-Realschüler überrascht. Jetzt besuchte er die Schüler in Wittlich und zeigte, was mit ihren gespendeten 23 700 Euro passiert.

 Helfer unter sich: Durch ihre Aktionen erreichten die fleißigen Helfer der Kurfürst-Balduin-Realschule einen Spendenrekord für Ruanda. Was mit diesem Geld passiert, erfuhren sie von Fred Goericke. Er ist mit Franz Bermes, Organisator der Schüleraktionen. TV-Foto: Werner Klein

Helfer unter sich: Durch ihre Aktionen erreichten die fleißigen Helfer der Kurfürst-Balduin-Realschule einen Spendenrekord für Ruanda. Was mit diesem Geld passiert, erfuhren sie von Fred Goericke. Er ist mit Franz Bermes, Organisator der Schüleraktionen. TV-Foto: Werner Klein

Wittlich. (wek) Schüler der Kurfürst-Balduin-Realschule hatten sich ihre Spenden 2008 im wahrsten Sinne des Wortes "erstrampelt. "Um eine Spende zu erhalten, musste eine Leistung erbracht werden. Drei Disziplinen standen zur Auswahl: Radfahren, Laufen und Inlineskaten. So liefen zum Beispiel Lisa Arens aus Hupperath ihre Runden im Park und Helena Schmitz, Sehlem, 36 Kilometer Inliner. Manche fuhren 60 bis 70 Kilometer mit dem Fahrrad. Dazu sagt Franz Bermes, Fachbereichsleiter Sport, der mit seinen Kollegen die Aktion organisierte: "Alle Kinder wollten helfen und waren so richtig bei der Sache." Das Ergebnis, 23 700 Euro, überraschte nicht nur Schulleiterin Marlies Sachau-Zeiesund ihre Kollegen, sondern auch Fred Goericke. Er ist Sozialwissenschaftler und Ökonom, studierte in London und an einer ostafrikanischen Universität Ugandas. Seit 40 Jahren arbeitet er in 14 Ländern des afrikanischen Kontinents. Sein Wohnsitz ist im Augenblick in Kigali, Ruanda. Hier ist Goericke seit fünf Jahren im Dienst der Welthungerhilfe und arbeitet eng mit dem Partnerschaftsverein von Rheinland-Pfalz zusammen. "Schwerpunktmäßig wird das Geld von Schulen, also eure Spende, für den Neu- und Ausbau von Schulen in Ruanda verwendet. Für alle Kinder soll eine Grundschulbildung bis 2015 erreicht werden. Das ist noch ein gutes Stück Arbeit. Der Genozid mit nachfolgendem Krieg zerstörte die meisten Schulen, viele Lehrer wurden getötet oder verließen das Land", erklärt Goericke. Dadurch hat die jetzige Regierung große Mühe, Schulen und den Lehrerstamm aufzubauen. In Zusammenarbeit mit der Partnerschaft Rheinland-Pfalz sind bisher zwei neue Schulen entstanden und ausgestattet worden.

Bundespräsident Horst Köhler besuchte Anfang 2008 Ruanda. Am 7. Februar weihte er die Primarschule Muyunzwe ein. Fred Goericke präsentierte dem Bundespräsidenten und seiner Delegation die Projektziele. Die Schüler der Kurfürst-Balduin-Realschule in Wittlich bedanken sich bei ihren Sponsoren. Lehrer und Schüler in Ruanda sagen: "Murakosi" - Danke! Extra Ruanda: Die Fläche Ruandas, auch das Land der tausend Hügel genannt, ist so groß wie Rheinland-Pfalz. In unserem Bundesland jedoch leben 4 Millionen, in Ruanda 10 Millionen Menschen auf diesem Raum, 60% davon unterhalb der Armutsgrenze. Es gibt keine Industrie. Die Landwirtschaft ist für 80% der Bevölkerung Ruandas die Existenzgrundlage. (wek)

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