Gartenkresse gegen Blattläuse

BERNKASTEL-WITTLICH. In einem naturgemäß bewirtschafteten Garten kommt dem Thema "Mischkulturen" große Bedeutung zu. Denn es gibt Pflanzen, die sich besser und schlechter "vertragen".

Ähnlich wie sich in der freien Natur immer bestimmte Pflanzen an einem Standort zusammen finden, lassen sich auch im häuslichen Garten Pflanzenarten mit meist ähnlichen Standortansprüchen gut kombinieren. Diese Pflanzen, die sich miteinander vertragen oder sich sogar gegenseitig fördern, kann man demnach als "gute Nachbarn" bezeichnen. Genauso gibt es aber auch Pflanzen, die in ihrem Verhältnis zueinander als neutral einzustufen sind oder sogar eine eher "schlechte Nachbarschaft" pflegen. Ein Gärtner, der erfolgreiche Mischkulturen anlegen will, muss sich zunächst einmal übermögliche Sympathien und Antipathien in der Pflanzenwelt informieren. Erfahrene Biogärtner werden sich dann zunächst den Umstand zunutze machen, dass viele Pflanzen aus der Gruppe der Küchenkräuter in der Lage sind, Pflanzenschädlinge abzuwehren. Schnittsellerie schützt beispielsweise Kohlkulturen vor Erdflöhen und Raupen. Abschreckend auf den bei Kohl ebenfalls gefürchteten Kohlweißling wirken Pflanzenzusammenstellungen mit Salbei, Thymian, Pfefferminze oder Rosmarin.Einige Kombinationen sollten vermieden werden

Bekannt ist auch, dass Bohnenkraut Läuse von Bohnen abhält, während zum Beispiel die normale Gartenkresse Tomaten und Obstbäume gegen Blattlausbefall schützt. Gegen die Möhrenfliege gut gewappnet sind Kombinationen von frühen Möhren und Zwiebeln. Bei späten Möhren hilft Porree. Pflanzt man Frühkartoffeln und Kümmel auf ein gemeinsames Beet, wird der Geschmack der Kartoffeln positiv beeinflusst. Ähnliche Wirkungen erzielt man bei Radieschen, die zusammen mit Kresse ausgesät wurden. Die Radieschen schmecken später würziger. Vergleichbare Erfahrungen hat man auch bei der gemeinsamen Kultur von Dill und Möhren gemacht. Nicht verschwiegen wer- den darf aber auch, dass es umgekehrt auch Kombinationen gibt, die man vermeiden sollte, weil sie das Ernteergebnis negativ beeinflussen. Nicht anpflanzen sollte man zum Beispiel Mischkulturen von Fenchel mit Tomaten, genauso wie die unmittelbare Nachbarschaft von Bohnen und Erbsen nicht ratsam ist. Wenig Freude dürfte Hobbygärtnern auch eine Mischpflanzung von Kartoffeln mit Sonnenblumen bringen. Im biologischen Garten besonders wichtig ist, alle sich aus den Mischkulturen ergebenden positiven Möglichkeiten zur natürlichen Schädlingsabwehr zu nutzen. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, wird noch eine Vielzahl von Pflanzen und Pflanzenkombinationen entdecken, die dem Gärtner beim Pflanzenschutz helfen. Schlau machen kann man sich in Fachbüchern oder Erfahrungen mit anderen Gärtnern austauschen. Und vor allem sollte manimmer wieder auch selbst Versuche machen, um die für den eigenen Garten besten Möglichkeiten herauszufinden.

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