Gasanschluss verbessert Energieversorgung der Altstadt

Bernkastel-Kues · Im März kommenden Jahres beginnen die Arbeiten für einen Gasanschluss der Bernkasteler Altstadt. Dann wird unter der Mosel ein Anschluss verlegt, der zunächst das Gebäude der Verbandsgemeinde mit Gas versorgt. 120 Häuser in der Stadt könnten angeschlossen werden.

Bernkastel-Kues. Frohe Kunde hat Stadtbürgermeister Wolfgang Port bei der Bürgerversammlung zum Thema Gasversorgung: "Durch die Aufnahme ins Programm historische Altstadt werden wir die nötigen Bauarbeiten teilweise über Zuschüsse finanzieren können." 70 000 Euro müssen Stadt und Verbandsgemeinde gemeinsam für die Verlegung eines Anschlusses zahlen.
Sobald ein Tunnel von der Kueser Seite aus durch die Mosel am VG-Gebäude angekommen sei, könnten alle Bernkasteler nach und nach Gas erhalten.
Horst Jäckels von den Stadtwerken Trier (SWT) zum TV: "Zunächst sollen möglichst alle Gebäude einen Zugang erhalten, die vom Jahrhundert-Hochwasser 1993 betroffen waren." Das sind etwa 120. Damals liefen viele Öltanks aus.
Die Arbeiten beginnen im März kommenden Jahres. Der Stadtteil Kues ist bereits seit 25 Jahren mit einer Gasleitung versorgt. "Wir haben immer wieder Anfragen nach einem Anschluss", berichtet auch Leo Wächter, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde. Nach der ersten Bekanntgabe, dass nun eine Anbindung möglich sei, habe er zahlreiche Nachfragen erhalten.
Je mehr Häuser, desto günstiger


Außerhalb der Stadt sieht es mit einer Gasversorgung eher schlecht aus: "Wir prüfen oft, ob eine Anbindung in den Orten realisierbar ist. Wir sehen zwar Bedarf, aber die Kosten sind meistens nicht zu schultern", erläutert Horst Jäckels.
Je mehr Häuser sich in Bernkastel anschließen lassen, umso günstiger wird das Unterfangen für die Kommune, wo die Kosten vor allem bei den Bauarbeiten zu Buche schlagen. Wer Gas haben will, muss ebenfalls ins Portemonnaie greifen: So liegt eine Umrüstung eines Einfamilienhauses bei etwa 3000 Euro, eines Mehrfamilienhauses mit drei Einheiten bei etwa 4700 Euro.
In der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach laufen ebenfalls Gespräche für eine Gasanbindung. "Eine Trasse aus dem Alftal könnte etwa im Rahmen der dortigen Fernwasserleitungserneuerung realisiert werden", so VG-Bürgermeister Ulrich Weisgerber. Die Stadt bezieht aus dieser Leitung, die über den Kröver Berg führt, ihr Wasser. Die Leitung ist mehr als 50 Jahre alt und im Rahmen einer Sanierung könne ohne großen Aufwand, so Weisgerber, eine Leitung für Gas mitgelegt werden, die zudem Kröv und Kinheim als weitere Orte mit einbeziehen könnte.
Extra

Ein Vergleich ist aufgrund der tagesaktuellen Preise schwer, so dass die Stadtwerke Trier (SWT) nur einen Mittelwert der Energiekosten aufstellen kann. Einfamilienhaus bei 20 000 kWh: Gas: 6,11 Euro pro Kilowattstunde, Öl: 8,90 Euro, - Ersparnis pro Jahr: 415,32 Euro; Mehrfamilienhaus bei 50 000 kWh: Gas: 5,60 Euro, Öl: 8,81 Euro, Ersparnis pro Jahr: 1212,42 Euro; Gewerbe (zum Beispiel VG-Gebäude) bei 350 000 kWh: Gas: 5,25 Euro, Öl: 8,29 Euro, Ersparnis: 10 247,42 Euro. jo

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