Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus

Mit Mahnwache, Kranzniederlegung und einer Gedenkfeier wird der Opfer der nationalsozialistischen Diktatur und der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege in Wittlich gedacht. Ein Multimedia-Abend stellt außerdem die jüdische Lyrikerin Rose Ausländer vor.

Wittlich. (red) Der Arbeitskreis Jüdische Gemeinde Wittlich veranstaltet am Dienstag, 9. November, von 17 bis 18 Uhr eine Mahnwache auf dem Marktplatz. Vor nunmehr 72 Jahren wurde in der "Reichspogromnacht", einem ersten Höhepunkt der Verfolgung jüdischer Bürger, wie in vielen deutschen Städten und Dörfern auch in Wittlich die Synagoge zerstört und geschändet. Die jüdische Kultusgemeinde verlor damals ihren Mittelpunkt.

Der Arbeitskreis Jüdische Gemeinde trägt dazu bei, dass dieser Ereignisse und vor allem der damals betroffenen Menschen gedacht wird. Danach ziehen die Teilnehmer der Mahnwache zur Synagoge.

Dort wird Bürgermeister Joachim Rodenkirch um 18 Uhr am Mahnmal neben der Synagoge einen Kranz niederlegen. Damit wird alljährlich in Wittlich der Opfer der nationalsozialistischen Diktatur gedacht. In der Synagoge wird am Dienstag, 9. November, ab 20 Uhr auch das multimediale Projekt über die Autorin Rose Ausländer gezeigt. Sie gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen. 1921 verlässt sie 20-jährig ihre Heimat in der Bukowina (heute Ukraine) und wandert in die USA aus. Dort lebt sie einige Jahre in der "Moloch-Metropole New York". In den 30er Jahren kehrt sie wieder in ihre Heimat zurück. Sie erlebt und überlebt dort die Verfolgung. "Mein Vaterland ist tot", schreibt sie. "Sie haben es begraben im Feuer - ich lebe in meinem Mutterland Wort."

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