Gefährlich für Kinder: Spielplatz mit Baumängeln

Thalfang. · Um mit ihren Kindern gefahrlos auf einem Spielplatz zu spielen, müssen einige Thalfanger Eltern derzeit weite Strecken in Kauf nehmen. Denn auf dem Gelände in der Thalfanger Bergstraße ist das derzeit nicht möglich. Der Platz ist wegen Baumängeln gesperrt.

Gefährlich für Kinder: Spielplatz mit Baumängeln
Foto: Christoph Strouvelle

Kinder lernen die Welt spielerisch kennen. Dazu gehören Laufen, Springen und Toben, aber auch Rutschen, Schaukeln und im Sandkasten spielen. Das ist in Thalfang auf dem Spielplatz an der Bergstraße seit dem Spätsommer nicht mehr möglich. Denn die Gemeinde hat die Fläche wegen Schäden an den Spielgeräten sperren müssen. Beim Besichtigen des Spielplatzes fallen auch einem Laien die Defizite direkt auf. An einem hölzernen Spielhaus fehlen im Dach einige Latten, Teile der Umrandung sind weggerissen, Nägel stehen heraus. Die metallene Rutsche hat Rost angesetzt. Und auch die hölzerne Umrandung des Sandkastens ist sichtlich in die Jahre gekommen.
Anlass genug für einige junge Thalfanger Väter zu handeln. Sie möchten gerne einen neuen Spielplatz. Alexander Rüdinger, Vater eines siebenjährigen Sohnes und einer fünfjährigen Tochter, hat gemeinsam mit drei Mitstreitern auf dem Thalfanger "Letzten Markt" Getränke und heiße Maronen verkauft, um Geld für einen neuen Spielplatz zu sammeln.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 1600 Euro haben sie eingenommen, davon sind 730 Euro Spenden. "Wir wollen der Sache Nachdruck verleihen", sagt er. "Irgendeiner muss ja mal anfangen." Die Aktion habe viel Resonanz erhalten, sagt Rüdinger. Zahlreiche weitere Eltern hätten ihre Unterstützung angeboten. Derzeit fahren sowohl er als auch andere Väter mit ihren Kindern auf Spielplätze in benachbarten Orten. Der Thalfanger Ortsbürgermeister Burkhard Graul freut sich über die Initiative. Zwar hat der Gemeinderat für Spielplatzzwecke 10?000 Euro in den Haushalt eingestellt. "Doch das hätte vielleicht für eine Reparatur gereicht", sagt Graul. In seiner Gemeinde gebe es noch zwei weitere Spielplätze: Einen kleineren am Weiher und einen Abenteuerspielplatz im Baugebiet in den Rübenäckern.
Die Gemeinde möchte, anstatt die alten Geräte nochmal instand zu setzen, lieber einen neuen Spielplatz anlegen. Die genauen Kosten dafür sind noch nicht ermittelt. Der Ortsbürgermeister schätzt die benötigte Summe auf 15?000 bis 20?000 Euro. Zudem ist noch ungewiss, wo der neue Spielplatz entstehen soll.
Einzelne Bürger hätten sich bereiterklärt, ihre Grundstücke dafür zur Verfügung zu stellen. Das jetzige Grundstück könne dann, wie im Flächennutzungsplan vorgesehen, als Baugrundstück genutzt werden. Doch könne dort auch erneut wieder ein Spielplatz angelegt werden. Diese verschiedenen Möglichkeiten gelte es jetzt zu prüfen, sagt Graul.
Im Frühjahr 2017 soll dann der neue Spielplatz gebaut werden. Allerdings wünscht sich der Ortsbürgermeister noch weitere Spenden.

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