Geheimnis um unbekannten Keller

Mein stadthistorisch begeisterter Freund ist aufgeregt. Angeblich ist auf der Baustelle für das Einkaufszentrum ein sensationeller Fund gemacht worden. Es soll sich um einen Keller handeln, der sogar dem Landesmuseum Trier unbekannt gewesen sein soll.

Interessant ist, dass es sich um eine Konstruktion bislang unbekannten Ausmaßes handeln soll, die von fundamentaler Bedeutung für die Zukunft der Stadtgeschichte ist. Bekanntermaßen heißt die Zukunft an dieser Stelle "Schlossgalerie". Und siehe da: Eben für dieses Gebäude ist der für ausgewählte Kreise überraschend aufgetauchte Keller ein Segen. Denn es handelt sich nicht um historische Bausubstanz. Nein! Sondern um den Keller, der für die Schlossgalerie erst gebaut werden soll. Irgendwie, so munkelt mein Freund, seien dessen Ausmaße auf dem Informationsweg zu den Archäologen geschrumpft. Ich habe aus dieser geheimnisvollen Kellergeschichte schon eine Lehre gezogen für den Fall, dass mein Häuschen mal auf einer Denkmalliste landet. Wenn bei einer Großbaustelle so eine Unstimmigkeit mal auftreten kann, dann kann das bei Wilberts Renovierungsplänen doch auch möglich sein. Wenn ich also mein Häuschen mal im Schwarzwälder Stil umbauen will, obwohl es ein Denkmal ist, könnte es sein, dass aus Versehen bis zum Amt nur vordringt, dass ich eine Kuckucksuhr aufhängen will. Wenn ich dann überraschend mein Heim doch komplett mit "Plastikschindeln Tannenart" isoliert habe, wen interessiert's?

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