Geknackte Geldautomaten: Augenzeuge sagt vor Gericht aus

Trier/Daun/Wittlich · Der Prozess gegen vier mutmaßliche Geldautomatenknacker vor dem Landgericht Trier geht in die entscheidende Phase: Am Dienstag soll ein Zeuge gehört werden, der die vier Angeklagten bei einem Aufbruchversuch in der Bank in Gerolstein gestört haben soll. Die vier Männer werden verdächtigt, aus Automaten in Wittlich, Daun und Badem einen sechsstelligen Betrag erbeutet zu haben.

Trier/Daun/Wittlich. Es ist akribische Polizeiarbeit, die dazu geführt hat, dass sich vier Männer seit Ende Juni vor dem Landgericht Trier wegen des Vorwurfs des schweren Bandendiebstahls verantworten müssen. Drei Geldautomaten waren zwischen November 2013 und Januar 2014 in Wittlich, Daun und Badem aufgehebelt, aufgebrochen oder sogar aus der Wand gerissen und leergeräumt worden.
Ein weiterer Aufbruchversuch eines Automatens in Gerolstein scheiterte.
Angeklagte schweigen


Die Spur der Ermittler führte zu den vier Männern im Alter zwischen 29 und 33 Jahren, die im Januar von einem mobilen Einsatzkommando des Landeskriminalamts in Daun festgenommen wurden (der TV berichtete).
Da die Angeklagten bislang zu den einzelnen Taten schwiegen, waren es hauptsächlich Polizeibeamte, die als Zeugen vor Gericht gehört wurden und darlegten, wie die vier Männer ins Visier der Fahnder gerieten. Einer der interessantesten Zeugen in diesem Verfahren allerdings ist kein Polizist: Er soll am Dienstag, 26. August, gehört werden und darüber berichten, was sich in der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember 2013 in einer Bankfiliale in Gerolstein abgespielt haben soll: Laut Anklageschrift soll der Zeuge in dieser Nacht im Foyer der Bank geschlafen haben, als die Angeklagten ihren Aufbruchversuch starteten. Der Mann soll die Vier angesprochen haben, die daraufhin geflüchtet sein sollen.
210 000 Euro Beute


Darüber hinaus sollen noch weitere Zeugen gehört werden, für Mittwoch ist ein weiterer Verhandlungstag anberaumt. Ob der vorsitzende Richter Armin Hardt danach die Beweisaufnahme schließt, steht noch nicht fest. Keiner der Männer hat bislang Angaben zu den einzelnen Geldautomatenaufbrüchen gemacht. Damit ist nicht klar, wer Kopf der mutmaßlichen Bande gewesen ist, wie das Geld aufgeteilt wurde und vor allem, was mit der Beute passiert ist: Aus dem Wittlicher Automaten wurden 69 560 Euro, aus dem Dauner 32 570 Euro, aus dem Bademer Bankautomaten 108 000 Euro gestohlen. Sichergestellt wurden in der Nacht, als die vier Männer festgenommen wurden, allerdings "nur" knapp 78 000 Euro. neb
Der Prozess beginnt am Dienstag, 26. August, um 9 Uhr.

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