Lötzbeuren. Die kleine Kirche von Lötzbeuren, dem Heiligen Laurentius geweiht, liegt mitten im Dorf. Sie wurde 1717/18 anstelle eines wegen Baufälligkeit abgerissenen Fachwerkbaus errichtet. Der dreigeschossige Turm entstand 1828 durch Ferdinand Nagel in neoromanischen Formen und mit Spitzhelm über den Resten des 1827 eingestürzten Vorgängers. Bei der Kirche handelt es sich um einen Saalbau mit einem dreiseitigen Abschluss des Chorraums. Von den ehemals drei Eingängen ist heute noch die Turmtür übrig.
Im Inneren entpuppt sich die Kirche mit ihrer Ausstattung und den Malereien, die Ende der 1950er Jahre bei Renovierungsarbeiten entdeckt wurden, als ländliches barockes Kleinod. Insgesamt zieren rund 50 Bilder mit alt- und neutestamentlichen Szenen sowie Heiligendarstellungen den Innenraum. Zur Ausstattung zählen die Kanzel, die zweiflügelige bemalte Westempore und die östliche Orgelempore mit einer Stummorgel von 1745. Die Fenster werden von in Grisaille-Technik gemalten Ranken gerahmt.
Mittlerweile sind an dem Kirchengebäude Feuchtigkeitsschäden aufgetreten, die zum Handeln zwingen. Das betrifft die Dach- und Deckenkonstruktion sowie den Glockenstuhl und das hölzerne Tonnengewölbe des Kirchenschiffs. Auch das Turmmauerwerk ist durchfeuchtet.
Die evangelische Kirchengemeinde möchte diese Schäden beheben und das undichte Dach im Rahmen einer umfassenden Turm- und Schiffdachsanierung reparieren. Dazu kann sie den Zuschuss der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gut gebrauchen. Den symbolischen Fördervertrag überbrachte Erich Engelke, DSD-Ortskurator Koblenz/Mittelrhein, gemeinsam mit Walter Desch und Thomas Kirsch von Lotto Rheinland-Pfalz. Presbyterin Christa Phillipsen nahm ihn in Empfang. cb
Extra

Die Dorfkirche von Lötzbeuren zählt zu den schönsten Beispielen ländlicher Barockkunst im Hunsrück. Sie ist nunmehr eins von über 140 Bauwerken, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte. cb