Geld für zehn Kilometer neue Straße

Wittlich · 1,85 Millionen Euro will der Landkreis in diesem Jahr in marode Kreisstraßen investieren. Möglich wird das teilweise durch weniger Ausgaben für den Brandschutz im Bernkastel-Kueser Gymnasium.

 Kampf den Schlaglöchern: Der Kreis will drei marode Straßen erneuern. TV-Foto: Archiv/Josef Tietzen

Kampf den Schlaglöchern: Der Kreis will drei marode Straßen erneuern. TV-Foto: Archiv/Josef Tietzen

Wittlich. Schlecht, schlechter, Kreisstraße 85 zwischen Wintrich und Kasholz. Wer die Vorlage für die heutige Kreisausschuss-Sitzung liest, der kann förmlich fühlen, wie sehr Fahrzeuge und Autofahrer beansprucht werden, wenn sie auf der rund 6000 Meter langen Strecke von der Mosel Richtung Horath unterwegs sind.
Bei der Erfassung der Zustandsdaten vor einigen Jahren schnitt die Straße mit dem vernichtenden Urteil "4,5 und schlechter" ab. Dann wurde die Kreisstraße nach dem Winter 2011/12 wegen Frostschäden erst wochenlang gesperrt und anschließend notdürftig geflickt (der TV berichtete). "Der Zustand hat sich nach dem Winter 2011/12 erheblich verschlechtert", urteilt die Kreisverwaltung.

80 Prozent zahlt das Land


Abhilfe könnte eine Beschlussvorlage bringen. Die beinhaltet den 1,1 Millionen Euro teuren Bestandsausbau der Straße. Dabei wird nur die Fahrbahndecke erneuert. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, das in kurzer Zeit mit relativ wenig Geld viele Meter Straße saniert werden können. Dem steht die Aussicht gegenüber, dass die neue Straße schneller wieder kaputt ist, da der Straßenaufbau mangelhaft bleibt und der nächste Frost wieder für Schäden sorgt. 80 Prozent der Gesamtkosten soll das Land übernehmen. Für die restlichen 220 000 Euro muss der Landkreis geradestehen. Dieses Geld hat er nicht. Und trotzdem soll die Straße ausgebaut werden.
Der Brandschutz beim Nikolaus-von-Kues-Gymnasium in Bernkastel-Kues soll es möglich machen. Die Arbeiten kosten laut Kreisverwaltung viel weniger als geplant. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier zahlt als Zuschuss für diese Arbeiten 400 000. Benötigt werden nur rund 50 000 Euro.
Ob zwei andere Straßenvorhaben noch in diesem Jahr umgesetzt werden können, hängt ebenfalls von der Trierer Behörde ab.
Die dort angesiedelte Kommunalaufsicht hat dem Kreis untersagt, 187 500 Euro Kredit für den Kreisstraßenbau aufzunehmen. Das tat die Behörde auch im vergangenen Jahr, weil aus dem Haushalt nicht ersichtlich war, wofür der Kreis das Geld ausgeben will.
Inzwischen wissen das die zuständigen Beamten: Für 330 000 Euro sollen zwei Abschnitte der K 27 vor und hinter Diefenbach (Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf) saniert werden. 2100 Meter lang ist die Strecke, die noch in diesem Jahr erneuert werden soll.
Besonders in Lückenburg hoffen die Bürger darauf, dass in diesem Jahr endlich die Kreisstraße 110 zwischen Ferienpark Himmelberg, Lückenburg und Burtscheid (Verbandsgemeinde Thalfang) erneuert wird. 420 000 Euro sind für dieses Vorhaben eingeplant. Die K 110 ist eine von zwei Verbindungen Lückenburgs an das überörtliche Straßennetz und seit Jahren in einem sehr schlechten Zustand.

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