Die Studie sollte jedoch unvoreingenommen und ohne falsche Vorgaben erstellt werden. Leider gehen Rat und Verwaltung aus unerfindlichen Gründen immer noch vom Neubau einer zusätzlichen Moselbrücke im Verlauf der B53 unterhalb von Wolf aus. Für diese Brücke besteht zwar Baurecht, aber der Bund, als Bauherr und Geldgeber, hat sie vollständig aus dem bis 2015 gültigen Bundesverkehrswegeplan gestrichen. Andere Geldquellen sind nicht in Sicht. Die Aussagen "Nur die Finanzierung muss noch geklärt werden" und die dritte Brücke könne "noch in diesem Jahrzehnt realisiert werden" sind daher nicht nachvollziehbar. Ohne diese Brücke würde ein Zubringer durch die Weinberge für Traben keine Entlastung vom LKW-Verkehr bringen. Allenfalls LKW aus Richtung Kröv mit Ziel Gewerbegebiet könnten den direkten Weg nehmen. LKW aus Richtung Hunsrück oder Enkirch/Zell mit Ziel Mont Royal würden zusätzlich die Bahnstraße belasten. Beim Durchgangsverkehr würde sich nichts ändern. Die Studie müsste diese Fakten, die Beeinträchtigung oder gar Zerstörung des beliebten Naherholungsgebiets am Südhang des Mont Royal sowie die hohen geologischen Risiken im Bereich Rißbach/Goldgrube unbedingt berücksichtigen. Wahrscheinlich wird die Studie vorschlagen, die gut ausgebauten Wander- und Weinbergswege zwischen Rißbach und Mont Royal für PKW freizugeben und somit die derzeitige gesetzeswidrige und tourismusschädigende Nutzung zu legalisieren. Spaziergänger und Wanderer würde dies nicht erfreuen, aber man könnte wenigstens die Befindlichkeiten einiger Ratsherren befriedigen. Vielleicht kommt der Stadtrat aber noch früh genug zu dem Schluss, die für die Studie vorgesehenen Steuergelder sinnvoller zu verwenden - beispielsweise für die Verschönerung und Säuberung der Stadt, für den Tierschutz oder zur Erarbeitung eines Konzeptes für eine fußgänger- und touristenfreundliche Stadt! Hans-Jürgen Belitz Traben-Trarbach