Geldsegen mit Pferdefuß

MORBACH. Baustelle an Baustelle reiht sich derzeit in der Einheitsgemeinde. Überraschend mit Geld ausgestattet, treibt der Trierer Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) gleich mehrere Projekte rund um Morbach an. Ab heute soll die Strecke Morbach-Bruchweiler voll gesperrt werden.

In Sachen Straßenbau ist in der Region einiges ins Hintertreffen geraten. Doch gegen Ende des Jahres tut sich nun doch was. Und das nicht nur an der Bundesstraße 327, an der in den vergangenen Wochen mit Hochdruck gearbeitet wurde. Das Teilstück Morbach-Birkenfeld, das eine neue Fahrbahndecke erhielt, war nur der Anfang. Auch die Landesstraße 160, Morbach in Richtung Bruchweiler, bekommt eine neue Auflage. Vollsperrung heute und morgen

Für einen Großteil der Arbeiten war lediglich eine halbseitige Sperrung erforderlich. Bis einschließlich Donnerstag soll die Strecke für das Aufbringen des Straßenbelags voll gesperrt werden. Im vorigen Jahr war dieser Streckenabschnitt nur ausgebessert worden, wie Matthias Schabbach von der Gemeindeverwaltung erklärt. Außerdem soll bis Jahresende noch die komplette Route Morbach-Gonzerath folgen, die B 269. Die so kurz vor dem Winter ungewohnt rege Bautätigkeit hat laut Sebastian Staab vom LSV ihren Grund: Es stehe derzeit sehr viel Geld aus Bundesmitteln zur Verfügung. Erstens, weil die Bahn nicht alles habe ausgeben können, zweitens wegen Maut-Einnahmen. Eine erste Ankündigung habe es schon im Frühjahr gegeben. Bis zur Gewissheit, dass Geld fließt, war es allerdings Frühsommer. Einziger Pferdefuß: Die Gelder stehen natürlich nicht zeitlich unbegrenzt zur Verfügung. Staab: "Anfang Dezember ist Kassenschluss, das heißt, bis dahin muss das Geld ausgegeben sein." Alles andere muss sich erneut in den Haushalt 2006 einreihen. Der LSV habe daher versucht, einzelne Projekte möglichst schnell auf den Weg zu bringen. "Wir strengen uns an und haben alle Kapazitäten ausgeschöpft", sagt Staab. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. "Gegenüber dem Vorjahr geben wir in 2005 ungefähr das Doppelte aus an Erhaltungsmitteln für Bundesstraßen", verdeutlicht Staab. Und bei Landesstraßen seien in diesem Jahr zwölf Millionen Euro verbaut worden, während der Vorjahres-Umsatz bei acht Millionen gelegen habe. Was die Mittel für Erhaltung angehe, habe der Bereich des LSV Trier landesweit auf jeden Fall "den größten Teil abgeschöpft". Dabei spielte natürlich auch die Frage des Straßenzustands eine Rolle. Denn bei Untersuchen habe sich gezeigt, "dass wir nicht unbedingt die besten Straßen haben". Doch dem Engagement sind mitunter Grenzen gesetzt. Zum Teil gebe es schon Engpässe bei den Firmen. Dennoch ist Staab zuversichtlich, die für dieses Jahr geplanten Arbeiten rechtzeitig durchziehen zu können.

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