Gemeinde begräbt Idee zu Dorfladen in Meerfeld

Meerfeld · Ein Dorfladen mit einem Treffpunkt für Jung und Alt sowie eine Anlaufstelle für Touristen: Aus diesem Plan wird nichts. Die Gemeinde Meerfeld sieht keine Chance mehr, das Vorhaben zu verwirklichen.

Meerfeld. Auf der Wunschliste der Gemeinde Meerfeld für das Weihnachtsfest steht ein Punkt weniger: der Dorfladen. Seit 2007 denkt die Gemeinde darüber nach, das alte Gerden-Haus so umzubauen, dass ein Tante-Emma-Laden darin Platz hat. Auch ein generationenübergreifender Treffpunkt und eine Art Tourist-Info waren angedacht. Doch aus alldem wird nichts: "Es lässt sich nicht realisieren", erklärt Ortsbürgermeister Karl Weiler.
Zum einen stellt sich die Gemeinde mittlerweile die Frage, ob sich in dem 360-Einwohner-Ort ein Dorfladen wirtschaftlich betreiben lässt. So habe beispielsweise Klausen, wo es ein solches Geschäft gibt, wesentlich mehr Einwohner. Zum anderen fehlt ein Betreiber. 2007 habe es zwar Interessenten gegeben, sagt Weiler, doch damals sei noch unklar gewesen, ob ein Zuschuss fließt. Der ist mittlerweile zugesagt, doch kein Betreiber mehr in Sicht. "Wir hatten auch Betreiber von Läden in anderen Orten gefragt, ob sie bei uns eine Filiale eröffnen möchten, aber ohne Erfolg", berichtet Weiler. "Jetzt sehen wir keine Chance mehr, den Laden zu verwirklichen."
Was also soll nun aus dem etwa 200 Jahre alten, dorfbildprägenden Wohnhaus werden, das schon viele Jahre leersteht? "Es soll auf jeden Fall erhalten bleiben", sagt der Ortschef. Ein Abriss ist also kein Thema. Möglicherweise könne die Freiwillige Feuerwehr, deren Gerätehaus seit 2008 nebenan steht, das Gebäude mitnutzen - was nun geprüft werde.
In jedem Fall muss das Anwesen saniert werden. Wie teuer das wird, ist noch unklar, da es auch von der künftigen Nutzung abhängt. Der ursprüngliche Plan mit dem Dorfladen sah Kosten von 160 000 Euro vor. "Eventuell denkbar" sei auch der Verkauf des Hauses.
In der jüngsten Sitzung hat der Meerfelder Gemeinderat zudem den Haushalt für 2012 verabschiedet, der mit einem positiven Ergebnis abschließt. Dies sei vor allem der Forstwirtschaft zu verdanken, die mit einem Gewinn von 70 000 Euro rechnet. 2011 brachte der Holzverkauf 100 000 Euro ein.
Zu den größten Investitionen im nächsten Jahr zählt die Aussichtsplattform. Nach Auskunft von Ortsbürgermeister Weiler soll der Bau im ersten Quartal 2012 beginnen. Von den Gesamtkosten von rund 95 000 Euro trägt die Gemeinde etwa 65 000 Euro.
Zudem sollen ab Januar zwei Geschwindigkeitsmessanzeigen die Autofahrer am Ortsaus- und -eingang, also Richtung Deudesfeld und Manderscheid, dazu animieren, langsam zu fahren. uq

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