Sanieren oder neu bauen? Viele Fragen offen bei der Hochwaldhalle in Horath

Horath · Die Horather Lokalpolitiker tun sich mit einer Entscheidung schwer. Jetzt soll erst einmal der Ortsbürgermeister das Gespräch mit dem Architekten suchen.

 Das ist der favorisierte Platz für das neue Horather Feuerwehrhaus.

Das ist der favorisierte Platz für das neue Horather Feuerwehrhaus.

Foto: Christoph Strouvelle

Zwei Bauwerke, zwei unterschiedlich schnelle Entscheidungen: Nachdem in Horath der Kombibau von Gemeindehalle und Feuerwehrhaus aus Kostengründen vom Tisch ist, stehen die Zeichen auf Neuplanung. Wobei der Platz für ein neues Feuerwehrhaus bereits gefunden scheint. Der Bau- und Liegenschaftsausschuss der Ortsgemeinde Horath empfiehlt dem Ortsgemeinderat, sich für den Standort „Am Soden“ zu entscheiden. Dieser biete den Vorteil, dass von dort die Feuerwehrautos schnell auf der Hauptstraße sind und so schnell und zum Einsatzort kommen.

Anders sieht es aus mit dem Projekt Hochwaldhalle. Hier sehen sich die Mitglieder des Ausschusses vor eine neue Situation gestellt. Denn die Vertreter der Ortsgemeinde hatten aufgrund der großzügigeren Förderung bisher einen Neubau bevorzugt.

Doch da es für eine Sanierung der Hochwaldhalle jetzt neue Fördermöglichkeiten gibt, kommt auch eine Überarbeitung des derzeitigen Gebäudes wieder in Frage. „Ein Neubau kostet voraussichtlich 2,02 Millionen Euro,“ sagt Ortsbürgermeister Jan Steffes. Je nachdem, welche Standards bei der Gebäudedämmung umgesetzt werden, kann die Ortsgemeinde bei einem Neubau mit einer Förderung von 135 000 oder 180 000 Euro rechnen, so dass diese dann zwischen 1,84 Millionen Euro und 1,885 Millionen Euro aufbringen muss. Bei einer Sanierung der bestehenden Hochwaldhalle, die mit 1,9 Millionen Euro veranschlagt wird, beträgt die Förderung hingegen jetzt je nach Standard zwischen 354 000 und 579 000 Euro, so dass die Ortsgemeinde zwischen 1,32 Millionen und 1,545 Millionen Euro selbst finanzieren muss. Förderungen von Land und Kreis seien nicht zu erwarten, da die Ortsgemeinde ihre Einnahmequellen nicht ausschöpft und keine Grundsteuer B erhebt. 

Doch geht es bei der Entscheidung um mehr als um reine Kosten, was  sich in der mehr als eine Stunde dauernden Diskussion im Ausschuss herausstellte. Zum Beispiel um die Größe des Veranstaltungssaales. Der umfasst inclusive der Bühne 350 Quadratmeter. „Der Saal in einem Neubau hätte lediglich 120 Quadratmeter,“ sagt Steffes. „Das ist gering, denkt man an Fastnacht und Theateraufführungen“, sagt er.

Mit den neuen Fördermöglichkeiten bei einer Sanierung sei ein wesentliches Argument für einen Neubau  weggefallen, sagt Dr. Günter Merschbächer. „Es lag schon schwer im Magen, bei einem Neubau eine kleinere Halle zu akzeptieren“, sagt er. Doch wo wollen die Horather hin?, fragt Manuel Schmitz. „Wollen wir einen Saal für Theater und Fastnacht oder für private Feiern wie einen 40. oder 50. Geburtstag?“

Weiterhin treten in der Diskussion  Unklarheiten zu Tage. Auf welcher Basis hat der Architekt die Zahlen erstellt? Wie sind die Folgekosten? Soll der Architekt beibehalten oder die Planung neu ausgeschrieben werden?

Die Mitglieder des Bauausschusses geben daher keine Empfehlung für eine Sanierung oder für einen Neubau ab. Stattdessen soll der Ortsbürgermeister das Gespräch mit dem Architekten suchen. Die mangelnde Kenntnis des Sachverhaltes der Ausschussmitglieder wird beim Beschlussvorschlag deutlich, der einstimmig angenommen wird: „Der Bau- und Liegenschaftsausschuss empfiehlt dem Ortsgemeinderat, einen Beschluss zu fassen. Im Vorfeld sind weitere Infos einzuholen.“

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