Gemeinden befürchten Staus und Straßenschäden

Brauneberg/Mülheim · Die Mülheimer Moselbrücke wird ab dem späten Frühjahr binnen zwei Jahren saniert. Ob der Verkehr dann wie geplant teils über Minheim und Bernkastel-Kues umgeleitet wird, ist aber noch strittig. Die betroffenen Weinbaugemeinden begehren dagegen auf.

 Die Mülheimer Brücke wird im Frühjahr gesperrt. Gegen die Umleitungsstrecken, über die der Verkehr dann geführt wird, regt sich in einigen Gemeinden Widerstand. Foto: TV-Archiv/Klaus Kimmling

Die Mülheimer Brücke wird im Frühjahr gesperrt. Gegen die Umleitungsstrecken, über die der Verkehr dann geführt wird, regt sich in einigen Gemeinden Widerstand. Foto: TV-Archiv/Klaus Kimmling

Brauneberg/Mülheim. Verstopfte Straßen, kaputte Gehwege und Urlauber, die Brauneberg und benachbarte Orte großräumig umfahren: Befürchtungen wie diese sind derzeit Tagesgespräch an der Mittelmosel. Grund dafür sind die Pläne des Trierer Landesbetriebs Mobilität (LBM), die Mülheimer Moselbrücke zu sanieren (siehe Extra).
Bürger planen Blockade


Während der im späten Frühjahr beginnenden zweijährigen Arbeiten soll die Brücke wie berichtet jeweils bis Herbst zur Einbahnstraße werden. Aus Richtung Wittlich soll sie einspurig befahrbar sein und aus Richtung Hunsrück über die Brücken Minheim und Bernkastel-Kues umgeleitet werden.
Besonders belastend wäre das für Brauneberg, da in Zukunft die Fahrzeuge 2,4 Kilometer durch den Ort fahren. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates begehrten Ratsmitglieder daher auf - da die zwei Jahre besonders für die Winzer hart wären. Sie müssten, ebenso wie viele Mülheimer, weite Umwege zu den auf der anderen Moselseite gelegenen Brauneberger Weinlagen fahren.
Ortsbürgermeister Udo Schiffmann befürchtet endlose Fahrzeugschlangen, verursacht durch an der Mosel entlangtuckernde Traktoren sowie Lastwagen und Wohnmobile, die nicht überholen können. Die Ortsdurchfahrt sei teils sehr eng und erst vor wenigen Jahren neu ausgebaut worden. Ebenso wie die Gemeindestraßen, die dann als Ausweichstrecken herhalten müssten. Die Investitionen wären dann vergebens.
Für ihn steht fest: "Wir werden uns das so nicht gefallen lassen." Die B 53 sei zwar eine Bundesstraße, die Bürgersteige gehörten aber der Gemeinde und somit auch die zu erwartenden Schäden. Viele Bürger hätten erst über einen Bericht im Trierischen Volksfreund von den Plänen des LBM erfahren. Manche drohten, so Schiffmann, die Straße zu blockieren.
Im ersten Schritt sei eine Unterschriftenaktion geplant. Unabhängig davon hat sich die Verbandsgemeinde um einen Termin bei LBM-Chefin Edeltrud Bayer bemüht. Der erste Beigeordnete Leo Wächter begründet das mit den Bedenken mehrerer Ortsbürgermeister wegen der geplanten Verkehrsführung. Wie berichtet sorgen sich auch Mülheim und Lieser. Zu dem Gespräch am Montag, 4. März, 15 Uhr, in Bernkastel-Kues sind alle betroffenen Kommunen eingeladen - also auch Wintrich, Minheim, Kesten und die Stadt Bernkastel-Kues.
Der relativ späte Termin ist nach Auskunft des LBM unproblematisch. Noch seien keine Aufträge vergeben, so dass bis dahin auch nicht mit den Arbeiten begonnen werde.Brückensanierung:

Extra

Brückensanierung: Die 1968 auf Höhe von Mülheim und Lieser gebaute Moselbrücke wird binnen zwei Jahren umfassend saniert. Behoben werden Schäden am Beton, rostige Konstruktionen, Korrosion am Entwässerungssystem sowie Risse im Überbau. Erneuert werden Abdichtungen, Wasserableitungen und Beläge. Die Lager, auf denen die Fahrbahn aufliegt, werden neu eingestellt oder ausgewechselt. Aus Sicherheitsgründen wurde vor Monaten einer der beiden Gehwege für Fußgänger gesperrt. Der bereits für 2012 vorgesehene Baubeginn hat sich wegen notwendiger Untersuchungen verschoben. Unter anderem wurde geprüft, ob der beim Brückenbau verwendete Stahl noch den Anforderungen genügt. Möglicherweise hätte die Brücke abgerissen und komplett neu gebaut werden müssen. Die Kosten für die Sanierung der wichtigen Verbindung zwischen Hunsrück und Eifel sowie zur Mosel sind mit 1,2 Millionen Euro kalkuliert. urs

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