Gemeinsam für die Zukunft gewappnet

TALLING/LÜCKENBURG. Die sechs Kreisgemeinden Talling, Lückenburg, Veldenz, Minheim, Meerfeld und Morscheid-Riedenburg hoffen auf eine gute Platzierung im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Eine Entscheidung wird in den nächsten Tagen erwartet.

Gepflegte Vorgärten oder ein frischer Anstrich sind beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" weniger entscheidend. Dörfer dürfen zwar weiter "schöner" werden, sollen aber vor allem lebenswert sein. Die Fragen der Kreiskommission, die sich zwei Tage in den sechs teilnehmenden Gemeinden umschaute, ließen das klar erkennen. "Wie ist denn das organisiert?", wollte Lothar Helfgen vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Talling wissen. Die Ausführungen von Reinhard Krämer über Bürger-Patenschaften für Blumenbeete, Bäume oder einzelne Bachlaufabschnitte hatten sein Interesse geweckt. Aber wie koordiniert ein Ort eine Pflanz- oder Baumschnitt-Aktion? In Talling genüge da ein Aufruf im Amtsblatt oder eine mündliche Nachricht, versicherte der Erste Beigeordnete. Auch Neubürger machten bereitwillig mit, weiß Ortsbürgermeister Erich Thösen zu berichten. Bei Nachwuchs-Projekten setzt die Gemeinde ebenso auf Gemeinschaftsaktionen, da sich Kinder und Jugendliche dann damit sehr viel mehr identifizierten, sagte Krämer. Positiv vermerkten die Juroren auch vereinsübergreifende Feste oder die Bürgerversammlungen, bei denen der Rat informierte und Meinungen hinterfragte. Auch die kleinste Gemeinde im Wettbewerb zählt in dieser Hinsicht zu den ganz großen. Die gut 100 Lückenburger haben das mehrfach bewiesen. So kürzlich mit ihren Arbeitskreisen Spielen, Brauchtum, Geselligkeit. Dem bewährten Miteinander ist nicht nur der sanierte Bolzplatz, sondern auch die gemeinsam gepflanzte Streuobstwiese und der privat organisierte Sonntags-Frühschoppen zu verdanken. Landrätin Beate Läsch-Weber stellte heraus, wie sich jeder am Gemeinwesen beteilige: "Sie stehen ganz oben, was den Zusammenhalt angeht." Die Teamarbeit wurde auch bei der Begehung deutlich, die Jung-Ratsmitglied Tina Gritta mit Alt-Bürgermeister Ottmar Pfeiffer übernommen hatte. Zu Lückenburgs Pluspunkten zählen zudem seine dörfliche Bausubstanz mit Wiesen und Gärten sowie Bürgerhaus und Brunnenplatz. Dass auch Kriterien wie diese in die Bewertung einfließen, dürfte eher den Moselgemeinden zugute kommen, wie Veldenz, das 1993 Silber im Bundesentscheid erhielt. Der damalige Hauptkritikpunkt, der fehlende Zentralkläranlagen-Anschluss, ist laut Gemeindechef Norbert Sproß Vergangenheit. Geduld ist angesagt

Da der Ort eine gute Infrastruktur mit Geschäften und Betrieben hat, aber auch den Jugendraum und den Außenschulort "Roter Boles", ist Sproß zuversichtlich. Wegen der gewichtigen "sozialen Komponente" setzt er zudem auf das intakte Dorfgemeinschaftsleben. Die Vereine stellten im Verbund mit Gemeinde sowie mit Hilfe von Pensionen und Winzern viele Feste auf die Beine. Für Minheims Ortsbürgermeister Werner Mertes ist die Stärke des Dorfs der Wohnmobilstellplatz. Abgesehen vom Straußwirtschaften-Boom fühlen aber sich auch Kinder im Ort wohl. Beweis dafür sei die 30-jährige Kooperation mit Kesten, dessen Nachwuchs den örtlichen Kindergarten besucht. Etwas besonderes sei auch das Eichhaus, eines der wenigen noch erhaltenen. Mit den vier Gemeinden hoffen auch Meerfeld und Morscheid-Riedenburg auf eine gute Platzierung im Kreisentscheid. Und eines ist allen gemeinsam: Noch müssen sie sich bis zur Entscheidung gedulden.

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