Generalsanierung im Reha-Zentrum

Neue Fenster, hochwertigere Zimmereinrichtungen, barrierefreie Bäder. In den fünf Kliniken auf dem Kueser Plateau sind noch bis 2012 viele Handwerker im Einsatz. Den Betrieb des größten Arbeitgebers der Stadt beeinträchtigt das nicht.

 Vom Dach der Klinik Moselhöhe geht der Blick auf die Kliniken Burg Landshut (links) und das Haus Moselschleife. TV-Foto: Klaus Kimmling

Vom Dach der Klinik Moselhöhe geht der Blick auf die Kliniken Burg Landshut (links) und das Haus Moselschleife. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bernkastel-Kues. Die Stadt Bernkastel-Kues ist in erster Linie als Tourismushochburg bekannt. Doch von den 4000 gemeldeten Betten wird längst nicht jedes für ein weinseliges Wochenende oder einen Urlaub genutzt. In den 1050 Betten der fünf Kliniken des Median Reha-Zentrums auf dem Kueser Plateau betreuen und behandeln 700 Mitarbeiter pro Jahr etwa 13 000 Patienten, die zum Beispiel nach Operation oder Schlaganfall intensive Nachsorge benötigen. Die Fachbereiche sind Herz-Kreislauf, Orthopädie, Neurologie, Psychotherapie und Psychosomatik.

Die ersten beiden Häuser, die Kliniken Bernkastel und Kues, entstanden Mitte der 1970er Jahre. Es folgten die Kliniken Moselhöhe und Burg Landshut. 1994 ging mit der Moselschleife das letzte Haus in Betrieb.

Die Zeit ist nicht spurlos an den Gebäuden vorbeigegangen. Nach und nach wird die Ausstattung modernisiert. Die bisher doppelt verglasten Fenster werden durch Dreifachglas ersetzt. "Das ist schon aus energetischen Gründen wichtig", sagt Klinikdirektor Markus Koenen. In den Zimmern wird das Mobiliar erneuert, in den Bädern installieren Handwerker barrierefreie Duschen.

2012 sollen Arbeiten abgeschlossen sein



Die Klinik Bernkastel ist bereits auf Vordermann gebracht. "Nach und nach kommen alle Häuser dran", erläutert Dietgrim Renee, Leiter Geschäftsbereich Süd der in Berlin ansässigen Median Gruppe.

Die Arbeiten sollen bis 2012 dauern. Fast zehn Millionen Euro werden sie nach Angaben von Renee verschlingen. Renoviert werden immer ganze Etagen. Probleme bei der Unterbringung der Patienten entstehen dadurch nicht. "Weil wir fünf Kliniken betreiben, sind wir flexibel. Niemand wird abgelehnt", sagt Markus Koenen.

Um den steigenden Ansprüchen von Privatpatienten gerecht zu werden, entsteht in einer der Kliniken eine sogenannte Komfortstation mit 50 Betten. Die Zimmer erhalten eine hochwertigere Einrichtung als die anderen Räume und verfügen unter anderem über Kühlschrank und Safe. "Der Bedarf dafür ist da. Wir bekommen immer häufiger Anfragen aus Krankenhäusern", berichtet Koenen.

Die Station wird interdisziplinär betrieben. Egal welche Behandlung der Privatpatient braucht: Er bekommt sie in der Klinik, in der er auch wohnt.

Markus Koenen wird den Abschluss der Arbeiten nicht mehr vor Ort erleben. Der 42-Jährige, der Mitte des Jahres Karl Otto Büllesbach beerbte, wechselt am Jahresanfang 2011 in die Finanzabteilung eines Trierer Krankenhauses. "Mit einer dicken Träne im Auge", sagt er. Die Familie habe unter der großen Arbeitsbelastung gelitten, erläutert der Vater zweier Kinder, der 16 Jahre auf dem Kueser Plateau beschäftig war. Dietgrim Renee hat versucht, ihn zu halten. "Doch ein Wechsel ist auch wichtig für die persönliche Entwicklung", sagt Koenen. ExtraDas Unternehmen Median Kliniken besteht seit 40 Jahren und ist weiter auf Expansionskurs. Vor wenigen Tagen wurde der Kauf der neun Kliniken der Pitzer Gruppe (Bad Nauheim) perfektgemacht. Somit zählen jetzt 36 Kliniken zu Median. Sie verfügen über 8000 Betten. Das Unternehmen beschäftigt damit 5500 Mitarbeiter. Vor dem Kauf der Pitzer Kliniken lag der Jahresumsatz bei etwa 300 Millionen Euro. Bernkastel-Kues mit seinen fünf Kliniken ist einer der großen Standorte des Unternehmens. (cb)

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