Banken Licht und Schatten bei der VR-Bank Hunsrück-Mosel

Bernkastel-Wittlich · Bei der Generalversammlung der VR-Bank Hunsrück-Mosel eG waren die geplanten Filialschließungen kein Thema.

Generalversammlung der VR-Bank Hunsrück-Mosel eG
Foto: Ilse Rosenschild

127 Mitglieder wohnten der Generalversammlung der VR-Bank Hunsrück-Mosel eG bei, die zum zweiten Mal nur online stattfinden konnte. Nicht nur die Sitzungsform, sondern auch die Zahlen der Bank waren von der Corona-Pandemie gezeichnet. Markus Bäumler, Vorstand, sagte: „Das Jahr 2020 war herausfordernd und von Corona geprägt.“

Eigentlich hätte die Genossenschaftsbank in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert, was aber wahrscheinlich im kommenden Jahr nachgeholt wird. In den Zahlen der Bank sieht man die Corona-Spuren deutlicher. Die Bilanzsumme hat sich von 389,7 Millionen auf 419 Millionen Euro erhöht, die Einlagen der Kunden sind ebenfalls gestiegen auf 343,6 Millionen von 319,3 Millionen.

Vorstand Klaus Born berichtet: „Leider mussten wir die Negativzinsen als Verfahrensentgelte weitergeben. In Gesprächen haben wir versucht Lösungen zu finden, diese zu umgehen.“ Der Anteil des Kundenkreditgeschäfts ist eher gering und durch die fehlenden Anlagemöglichkeiten am Wertpapiermarkt sind die Eigenanlagen sehr hoch. „Dabei sieht man deutlich, wie abhängig wir von den Finanz- und Kapitalmärkten sind,“ so der Vorstand. Der Anteil an Eigenmitteln wurde eingehalten. Die Zahl der Mitglieder ist um 56 Mitglieder auf 6405 gestiegen.

In der Gewinn- und Verlustrechnung zeigt sich, dass durch den niedrigen Zinssatz der Zinsüberschuss rückläufig ist. Die Bank erwartet dort für die kommenden Jahre einen weiteren Rückgang. Die Verwaltungskosten sind durch Gebäudeinstandhaltung leicht gestiegen.

Insgesamt hat die VR-Bank Hunsrück-Mosel eG einen Bilanzgewinn von rund 430 000 Euro. Davon sollen zwei Prozent Dividende ausgeschüttet werden, obwohl die Bankenaufsicht bei der Dividendenauszahlung Zurückhaltung empfiehlt und diese auch dort angezeigt werden muss. Die Bank hat das gemacht und die Versammlung der Verwendung der Überschüsse, zu denen neben den Dividenden auch gesetzliche Rücklagen, andere Ergebnisrücklagen und ein Vortrag auf neue Rechnungen gehören, zugestimmt.

Beim Tagesordnungspunkt Verschiedenes wurde nicht, wie vielleicht erwartet, über die Schließung der Filialen gesprochen. Zum 30. September sollen fünf Filialen von zehn Geschäftsstellen geschlossen werden (siehe Extra). Als Gründe nannte man dem TV das zurückgegangene Zinsergebnis und das veränderte Kundenverhalten, die ihre Bankgeschäfte an Selbstbedienungsgeräten oder Online-Banking abwickelten (siehe TV von 4. Juni).

Gefragt wurde bei der Generalversammlung nach den Geldautomaten, die in den Orten, wo die Filialen wegfallen, aufgestellt werden sollen. Diese werden von einem externen Anbieter betrieben. In der Versammlung wurde sich nun erkundigt, ob die Nutzung der Automaten für die Mitglieder der Bank kostenlos sei. Der Vorstand erklärte: „Die Nutzung ist für unsere Kunden weiterhin kostenlos. Wir haben mit dem Anbieter Verträge über fünf Jahre. Wenn das Angebot gut angenommen und die Automaten stark genutzt werden, wollen wir sie dann auch verlängern.“

Eine Personalie stand ebenfalls  auf der Tagesordnung. Horst Sauer aus Burgen schied nach drei Jahren turnusgemäß aus dem Aufsichtsrat der Bank aus. Er stellte sich aber wieder zur Wahl und wurde für drei weitere Jahre mit 93 Prozent der Stimmen gewählt.

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