Generationenprojekt führt Jung und Alt in die Kirche

Horath · Ein Projektchor aus Kindern und Senioren hat in Horath den Erntedankgottesdienst begleitet. Das inzwischen siebte Generationenprojekt der Gemeinde hat beiden Altergruppen Spaß gemacht und kam auch bei den Zuhörern sehr gut an.

 Gemeinsam singen macht Spass: Kinder und Senioren in der Horather Kirche begleiten den Erntedankgottesdienst. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gemeinsam singen macht Spass: Kinder und Senioren in der Horather Kirche begleiten den Erntedankgottesdienst. TV-Foto: Ursula Schmieder

Horath. Sichtlich stolz, aber auch ein wenig aufgeregt stehen die Kinder auf den Stufen zum Altar. Es ist das erste Mal, dass die Nachwuchssänger vor so großem Publikum singen. Die volle Kirche ist auch ihr Verdienst. Der von einem Projektchor aus Senioren und Kindern begleitete Erntedankgottesdienst hat sogar Kirchgänger aus Nachbarorten hergeführt.
Die Premiere ist das siebte Generationenprojekt der Gemeinde. Den Anfang hatte 2009 die Weihnachtskrippe gemacht, die Kinder und Ältere gemeinsam in der Kirche aufbauten. Ein Projektchor aus Kindern und Senioren hat in Horath den Erntedankgottesdienst begleitet. Das inzwischen siebte Generationenprojekt der Gemeinde hat beiden Altersgruppen Spaß gemacht und kam auch bei den Zuhörern sehr gut an. 2010 wurde eine Oster-Aktion angeboten und im Herbst war gemeinsames Keltern und Kuchenbacken mit selbst geernteten Äpfeln angesagt. Die jüngste Aktion war der Besuch eines Schafscherers, dem über die Schulter geschaut werden durfte. Anschließend wurde Wolle verarbeitet. Die Generationentreffs wurden im Rahmen der Dorfmoderation geboren.
Ihr ursprüngliches Ziel, dass Kinder und Senioren etwas gemeinsam machen und so voneinander lernen, wurde auch dieses Mal erreicht. "Ich bin froh, dass ich dabei war", sagt Monika Lorscheter (74), eine frühere Kirchenchorsängerin. "Wenn wir auch alt sind, die Stimme ist ja geblieben", begrüßt auch Christel Schmitt (70) die Idee für den etwas anderen gemischten Chor. Letztlich sei daraus ein richtiger "Mehrgenerationenchor" geworden, sprichtt die etliche Jahre jüngere Susanne Jörg von einem schönen Erlebnis. "Die Kinder haben gut mitgemacht, und wir haben die Kinder unterstützt." Manuela Lorscheter, ebenfalls eine der jüngeren Erwachsenen im Chor, hofft, dass mit der Premiere eine neue Form von Gemeinschaft ins Leben gerufen wurde. Es wäre schön, wenn sich der Initiative noch mehr Leute anschließen würden - und zwar sowohl ältere wie jüngere oder Leute mittleren Alters. Ihnen allen habe der Projektchor auf jeden Fall richtig Spaß gemacht, versicherte Irmgard Schneider (70).
Auch für Susanne Biwer, seit einem Jahr Kinderchorleiterin der Pfarreiengemeinschaft Heidenburg, Berglicht, Büdlich und Horath, fiel der Auftritt aus dem Rahmen. Sie bereite für jeden Ort einen ähnlichen Festtagsauftritt mit unterschiedlich alten Sängern und den Kirchenchören als Paten vor.
In Horath gebe es einen solchen Erwachsenenchor allerdings nicht doch dafür das tolle Generationenprojekt. Alle seien auf Anhieb bereit gewesen, mitzumachen. Die Kinder seien ganz stolz gewesen, den Erwachsenen bei der Generalprobe vorsingen zu dürfen. Biwer hofft, mit solchen Projekten bei Menschen jeden Alters die "Hemmschwelle Kirche" abbauen zu können. Pfarrer Alexander Kurp würde das begrüßen. Eine restlos besetzte Kirche freue natürlich auch den Pastor - vor allem, wenn "Alt und Jung" gemeinsam Gottesdienst feierten. urs

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