Genießer zählen nicht

Der Weinkonsum in Deutschland hat im vergangenen Jahr mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 20,6 Litern einen neuen Höchststand erreicht, meldet das Deutsche Weininstitut. Das macht, weil ich gerne in anderen Kategorien denke, etwa 100 Schoppen oder 200 Schöppchen.

An der Steigerung des Pro-Kopf-Verbrauchs dürfte auch ich ein wenig beteiligt sein. Ich werde voraussichtlich bereits Ende Februar den Verbrauch eines deutschen Durchschnittsmenschen erreicht haben. Um allen Spekulationen vorzubeugen, beim Schreiber dieser Zeilen handele es sich um einen maßlosen Trinker, sei gesagt: Mein Weinkonsum deckt sich in etwa mit der Empfehlung des Forums Wein & Gesundheit e.V. Demnach kann ein gesunder, erwachsener Mann unbedenklich 400 ml Wein am Tag trinken. Das macht zwei Schoppen oder vier Schöppchen. Eine gesunde Frau sollte sich etwas beschränken, sie muss sich mit 250 ml, also einem Schoppen und einem halben Schöppchen zufriedengeben. In diesem Zusammenhang fällt mir das Wort von Martin Luther ein, der gesagt haben soll: "In der Woche zwier, schadet weder ihm noch ihr." Dies bezieht sich allerdings nicht auf den Weinkonsum, sondern auf ein anderes genussvolles Tun. Weinfreunde können demnach sagen: "Einmal am Ta-ge zwier, schadet nicht ihm, doch ein bisschen ihr". Und für Weinfreundinnen gilt: "Einmal am Tage einen, ist besser als kei-nen."Doch Schluss jetzt mit der Zählerei, denn: Der wahre Genießer schweigt. w.simon@volksfreund.de

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