Genossenschaftsbank hat sich gut entwickelt

Morbach · Bei der Generalversammlung der VR-Bank Hunsrück-Mosel haben sich die Genossen mit den vorgelegten Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr zufrieden gezeigt. Der Vorstand hat den Gesetzgeber kritisiert, der nach wie vor die "Zocker" unter den Banken mit Steuergeld unterstütze.

Morbach. Die VR-Bank Hunsrück Mosel befindet sich weiter auf einem guten Geschäftskurs. Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahr um 3,47 Prozent auf 325,1 Millionen Euro, die Kundeneinlagen sind mit einem Plus von 2,76 Prozent auf 268 Millionen Euro gewachsen, hat Vorstandmitglied Markus Bäumler den 264 anwesenden Genossenschaftsmitgliedern bei der Generalversammlung in der Morbacher Baldenauhalle mitgeteilt. Die Summe der Kundenkredite ist um 0,7 Prozent auf 161,5 Millionen Euro gesunken. Allerdings habe die VR-Bank für 39 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr neue Kredite ausgegeben und damit "den Rekordwert vom Vorjahr wiederholt", sagt Bäumler. Damit stemme sich die VR-Bank gegen den Trend einiger großer Mitbewerber, die aufgrund der neuen Eigenkapitalvorschriften für Banken mittelständischen Unternehmen weniger Kredite auslegen, sagt er. "Das mag zunächst Sinn ergeben, aber es hilft der Realwirtschaft nicht", sagt Bäumler.
Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung der VR-Bank Hunsrück-Mosel haben Mitglieder der Genossenschaft eine Dividende von 6,5 Prozent beschlossen.
Bäumler kritisiert die Gesetzgeber, deren neue Regularien nach der Finanzkrise in erster Linie die Sparkassen und Genossenschaftsbanken treffen, aber "die Casinomentalität großer Investmentbanken geht weiter", sagt er. Es sei beängstigend, dass das "Zocken" gegenüber der Realwirtschaft begünstigt werde. "Die Dinosaurier fressen den Bürgern die Köpfe kahl", sagt Bäumler und spielt damit auf die Steuergelder an, mit denen Großbanken gestützt werden. Im Gegensatz dazu seien die Genossenschaftsbanken als "Bank des kleinen Mannes" nicht vom Größenwahn erwischt worden.
Neben einer Satzungsänderung, die neuen gesetzlichen Vorgaben geschuldet ist, haben die Mitglieder eine Erhöhung der Aufwandsentschädigung für die Mitglieder des Aufsichtsrats beschlossen. Diese beträgt künftig inklusive der Kosten für Fortbildung 0,1 Promille der Bilanzsumme, in diesem Jahr also 32 500 Euro. Bisher hat diese Summe bei 23 000 Euro jährlich gelegen. cst

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