Genügend Plätze für kleine Leute

Morbach · Die Einheitsgemeinde Morbach schafft in sechs ihrer acht Kindergärten Platz für Kinder, die jünger sind als zwei Jahre. Für die Sanierungen und Umbauten der Kitas hat die Gemeinde 2012 etwas mehr als zwei Millionen Euro investiert.

 Im Morbacher Kindergarten spielen Jannis, Julian und Matthias unter der Aufsicht von Erzieherin Anne Stein mit Bauklötzen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Im Morbacher Kindergarten spielen Jannis, Julian und Matthias unter der Aufsicht von Erzieherin Anne Stein mit Bauklötzen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle

Wie werden in Morbach künftig die Kindergärten belegt? Mit dieser Frage hat sich der Morbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Anlass war die neue Gesetzeslage, nach der Kinder unter zwei Jahren ab dem 1. August 2013 Anspruch auf einen Platz im Kindergarten haben. Die Verwaltung hat nun das neue Konzept für die Belegung der neuen Kindergärten vorgestellt.
In sechs Einrichtungen werden Plätze für Kinder unter zwei Jahren geschaffen. Lediglich in Bischofsdhron und in Morbach in der Schulstraße bleiben die Jüngsten außen vor. Die Morbacher Mädchen und Jungen können in den neuen Kindergarten Auf der Huhf ausweichen; für die Bischofsdhroner Einjährigen ist Platz in Hundheim.Integrative Gruppe zieht um
Die integrative Gruppe, in der fünf behinderte Kinder untergebracht werden können, wird von Bischofsdhron in den neuen Kindergarten nach Morbach verlegt. Dieser befindet sich derzeit im Bau und soll 2013 fertiggestellt werden.
Die Unwägbarkeiten bei dem Konzept: "Wir müssen für unsere Planung Kinder annehmen, die heute noch gar nicht geboren sind", sagte Bürgermeister Andreas Hackethal bei der Vorstellung. Deshalb liegen den Planungen Erfahrungswerte aus den Vorjahren zugrunde. Insgesamt können künftig in den Morbacher Kindergärten 47 Kinder, die jünger als zwei Jahre sind, untergebracht werden. Das bedeutet: Für jedes zweite Kind dieser Altersgruppe ist dann ein Platz vorhanden. Bei den Zwei- bis Dreijährigen sieht die Verwaltung einen Bedarf von 83 Plätzen; 87 sind nach dem Umbau aller Kindergärten vorhanden. Ebenso bei den Drei- bis Sechsjährigen: Für 377 Kinder dieser Altersgruppe gibt es 388 Plätze. Die Überdeckung hängt mit den Gruppenstrukturen zusammen, erklärt Gätz. "Wenn 40 Kinder da sind, müssen wir zwei Gruppen vorhalten, in denen theoretisch auch Platz für 50 Kinder sind."
Was die Investition in die Kindergärten für die Gemeinde bedeutet, verdeutlichte Hackethal: "2012 fließen 54 Prozent unserer Nettoinvestitionen in die Kindergärten", sagte er. Das entspricht einer Summe von etwa zwei Millionen Euro. Der Prozentanteil wird 2013 ähnlich hoch sein, kündigte der Bürgermeister an.In allen Kindergärten wird künftig frisch gekochtes Essen serviert, in fast allen werden eigene Küchen eingerichtet. Die Ausnahme dabei ist Morscheid. Dort wird das Essen im nebenan liegenden Bürgerhaus zubereitet und dann in den Kindergarten gebracht. Dies kritisierte Ratsmitglied Petra Arend von den Freien Wählern. Sie befürchtet Kollisionen mit Nutzern des Bürgerhauses, die ebenfalls die Küche benötigen.Uli Wilbert (Die Grünen) fragte, ob die Hundheimer Vereine wie bisher Räume im Obergeschoss des Kindergartens nutzen könnten. Hackethal schloss das nicht aus, "aber die Kitas genießen Priorität", sagte er. Wie viel Personal zusätzlich benötigt wird, kann die Verwaltung derzeit noch nicht sagen. Das hänge von der tatsächlichen Belegung ab, sagte Büroleiter Gätz. Der Gemeinderat entschied sich bei zwei Enthaltungen für die Annahme des Konzepts.

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