Genussreiche Flussfahrt

BERNKASTEL-KUES. Bei der Frühjahrsschifffahrt der Gastronomen wurde zum neunten Mal der Touristikpreis verliehen, und ein Überraschungsgast hielt die Laudatio auf den Festivalleiter der Mosel Festwochen.

 "Hermann Lewen (rechts) freut sich über den Preis und die Unterstützung durch den Hoga-Vorstand: Dieter Reis, Jens Schiffmann und Dieter Kettermann (von links) .Foto: Klaus Kimmling

"Hermann Lewen (rechts) freut sich über den Preis und die Unterstützung durch den Hoga-Vorstand: Dieter Reis, Jens Schiffmann und Dieter Kettermann (von links) .Foto: Klaus Kimmling

In derkühlen Abendsonne lag die "Europa" am Bernkasteler Gestade undwartete auf den letzten Gast. Der kam eigens aus Münchenangereist, um bei der Frühjahrsschifffahrt der Gastronomen dabeizu sein. Als Peter Knüpper dann an Bord begrüßt wurde, legte dasSchiff in Richtung Brauneberg ab. Dass der einstige Verbandsbürgermeister von Bernkastel-Kues die genussreiche Flussfahrt mitmachte, hatte seinen Grund, den Hermann Lewen allerdings nicht kannte. Der wusste zwar, dass er den Touristikpreis 2003 verliehen bekommen würde, aber nicht, dass sein Freund und Mitstreiter Knüpper die Laudatio halten würde. Erfreut begrüßte Lewen den Ex-Verwaltungschef, mit dem er von 1987 bis 1993 zusammen gearbeitet hatte.

Dieter Kettermann, Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands (Hoga) hieß die 121 Gäste und Ehrengäste an Bord willkommen - unter ihnen auch Landrätin Beate-Läsch Weber, Sparkassendirektor Winfried Gassen sowie die Bürgermeister Ulf Hangert und Wolfgang Port. Dann stand Kettermann kurz selbst im Mittelpunkt, als ihn sein Stellvertreter, Jens Schiffmann, mit der Goldnadel des Hotel- und Gaststättenverbandes für seine 30-jährige Mitgliedschaft auszeichnete. Blumen gab es hingegen für das Geburtstagskind Margret Sigmund aus Wittlich, nebst einem bereitwillig gesungen Ständchen der "Mitreisenden".

Büfett mit regionalem Schwerpunkt

"Mit Freude und Genugtuung sehe ich, die Revolution frisst sich durch", scherzte Bürgermeister Hangert mit Blick auf das üppige Büfett. Dort befanden sich nämlich Köstlichkeiten aus der Region wie Himmeroder Rauchforellenfilets, gefüllter Rehrücken aus dem Kondelwald und Gänselebertörtchen auf Riesling-Auslesegelee - "Regional erste Wahl" eben. "Der Weg zu mehr Natürlichkeit in der Ernährung ist auch für die Entwicklung des Tourismus von großer Bedeutung", betonte Hangert und erklärte das "Regional - 1. Wahl- Büfett" für eröffnet.

Zwar waren Flusskrebse und kleine Hummer nicht aus der Region, dafür aber viele andere Köstlichkeiten. "Wenn man rechtzeitig vorbestellt, bekommt man die Produkte auch aus der Region in großen Mengen", versicherte Bungert-Küchenmeister Kurt Schneiders. So wurden 15 Kilogramm Rehrücken, zehn Kilo Zander, 15 Kilo Lammkeule, acht Kilo Spargel und acht Kilo Eifeler Ziegenkäse sowie 35 Kilo Obst und Früchte bestellt und verarbeitet. Dazu tranken die Gäste Spitzenweine und Schnäpse von der Mosel. Nachdem sie nun ihre ersten Runden um das Bufett gedreht hatten, stand der Höhepunkt des Abends an: die Verleihung des Touristikpreises.

"Hermann Lewen hat die alte Kulturlandschaft neu zum klingen gebracht, wie er und Bürgermeister Wilhelm Kreuzberg es sich vor 20 Jahren zum Ziel gesetzt hatten", sagte Laudator Peter Knüpper. Dabei habe Lewen immer kämpfen müssen, auf der Ebene des Stadtrates, als es zum Beispiel um die Finanzierung eines Flügels für Kloster Machern, als auch auf Landesebene, wenn es um Zuschüsse für die Mosel Festwochen ging.

Im Interesse von Kultur und Region

Knüpper erinnerte auch an die Zeit, als es darum ging das Mosel Kino zu retten und an manche Anekdote aus der gemeinsamen Zeit. "Mit der Preisverleihung trifft es in jedem Fall den Richtigen", versicherte Knüpper und ergänzte: "Bleib wie du bist, Hermann". Kettermann wollte der Laudatio gar nicht mehr viel hinzufügen nur soviel: "Mach weiter so, wir stehen an deiner Seite", so der Hoga-Chef. Sichtlich froh bedankte Lewen sich für Auszeichnung und Laudatio. Er sei nun 20 Jahre in Bernkastel-Kues und er hoffe, dass er weiterhin die Freiheit haben werde, seine Aufgaben im Interesse der Kultur und der Region zu erfüllen. Nachdem Lewen seinen Mitarbeitern und seiner Familie gedankt hatte, ging es an Bord wieder weiter mit Desserts, Wein und Musik von "Busted Up".

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