Geplante Brückensanierung bereitet Sorgen

Brauneberg/Mülheim · Die Umleitungspläne für die Mülheimer Moselbrücke, die für zwei Jahre zur Einbahnstraße werden soll, bereiten nicht nur Winzern, sondern auch Privatleuten Sorgen. Eine Frau hat sich an den Trierischen Volksfreund gewandt. Sie befürchtet, dass ihre siebenköpfige Familie das weder finanziell noch vom Zeitaufwand wird stemmen können.

 Wenn die Brücke zur Einbahnstraße wird, bedeutet das viele Umwege und Staus. TV-Foto: Ursula Schmieder

Wenn die Brücke zur Einbahnstraße wird, bedeutet das viele Umwege und Staus. TV-Foto: Ursula Schmieder

Brauneberg/Mülheim. Petra Merges Brief klingt verzweifelt. "Wir haben keine Ahnung, wie wir diese Mehrkosten bewältigen sollen", schreibt sie in ihrem Brief an den Trierischen Volksfreund. Und auch die zusätzlich benötigte Zeit sei kaum zu schaffen. Sie und ihr Mann leben mit fünf Kindern im Alter von 14 bis 18 Jahren in Brauneberg. Drei der Jugendlichen fahren täglich nach Wittlich ins Gymnasium, die Älteste nach Trier. Ihre Bushaltestelle ist in Lieser, etwa vier Kilometer entfernt auf der anderen Moselseite.
Wegen der unterschiedlichen Abfahrtzeiten fährt Merges morgens und abends mehrmals dorthin und wieder zurück und dazwischen zur Arbeitsstelle in Wittlich. Sobald umgeleitet wird (siehe Extra), würde sich die Fahrt nach Lieser um etwa zehn Kilometer verlängern. Die Familie müsste dann täglich gut 60 Kilometer zusätzlich fahren. Die einzige Alternative wäre, die Jugendlichen die restlichen anderthalb Kilometer über die Brücke bis zur Haltestelle in Lieser zu Fuß gehen zu lassen.
Horrorvorstellung


Für Merges eine Horrorvorstellung. "Welche Eltern lassen ihre Tochter morgens um sechs Uhr eine vollkommen unbeleuchtete Strecke entlanggehen?" Ähnliche Überlegungen bereiteten auch Geschäftsleuten Kummer. Denn mancher Kunde werde die Umwege scheuen. Merges hofft daher auf eine andere verkehrstechnische Lösung. Vielleicht könnte ja mit der Sanierung gewartet werden, bis der Hochmoselübergang steht. Dann wären zumindest Schwer- und Fernverkehr von der Strecke weg und die Staugefahr für das Nadelöhr Brauneberg weitaus geringer.
Auch der Brauneberger Ortsbürgermeister Udo Schiffmann sorgt sich wegen der Stauproblematik. Hinter den vielen Winzern, die täglich mehrmals mit Traktoren zu ihren Weinbergen auf der anderen Moselseite fahren, müssten sich alle anderen Fahrer gedulden. Eine Situation, die sich während der Urlaubszeit noch verschlimmere. Die längeren Transportwege würden die Winzer sehr belasten, befürchtet auch sein Mülheimer Kollege Friedhelm Leimbrock. Die Weinberge des auf der Wittlicher Moselseite gelegenen Braunebergs bewirtschaften überwiegend Winzer aus den beiden jenseitigen Nachbarorten. Wegen der Bedenken mehrerer Gemeindechefs hat die Verbandsgemeindeverwaltung sich bereits um ein Gespräch mit Edeltrud Bayer, Leiterin des Landesbetriebs Mobilität Trier, bemüht. Der Termin ist Montag, 4. März, 15 Uhr, in Bernkastel-Kues.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort