Geräuschlos ist kein Haus abzureißen

WITTLICH. Es rattert, rumpelt, poltert und kracht: Anwohner des Konversionsgebiets "Klausener Weg" hatten sich in einem TV-Artikel über den Lärm der Abriss-Arbeiten beschwert. Die beiden Bitburger Investoren waren damals verreist und für eine Stellungnahme nicht erreichbar. "Wir bitten die Anwohner um Verständnis", sagten Marco Palzkill und Jürgen Fandel gestern bei einem Rundgang auf der Großbaustelle.

 Es geht voran: Die beiden Investoren Marco Palzkill und Jürgen Fandel erklären den Ablauf der Bauarbeiten im Konversionsgebiet "Klausener Weg". Anwohner hatten sich über den Lärm beschwert. Foto: Dagmar Schommer

Es geht voran: Die beiden Investoren Marco Palzkill und Jürgen Fandel erklären den Ablauf der Bauarbeiten im Konversionsgebiet "Klausener Weg". Anwohner hatten sich über den Lärm beschwert. Foto: Dagmar Schommer

"Keine gute Zeit für frische Wäsche" hatten wir Anfang August getitelt, da die Anwohner ihre Wäsche eben wegen des Staubs auch bei bestem Sonnenschein drinnen trocknen mussten. Mütter hatten sich beklagt, dass Kleinkinder wegen des Lärms keinen Mittagsschlaf mehr halten können. "Das ist leider nicht zu vermeiden. Natürlich gibt es für die Anwohner Beeinträchtigungen. Anderes zu behaupten, wäre Quatsch. Aber wir geben uns alle Mühe, die Beeinträchtigungen durch Lärm und Staub für die Anwohner so gering wie möglich zu halten", sagen die beiden Investoren Marco Palzkill und Jürgen Fandel, die das rund 4,7 Hektar große Konversionsgelände vom Bund gekauft haben. Ende Juli waren sie in Urlaub und deshalb für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Gestern beantworteten sie bei einem Rundgang auf der Baustelle auch den Standort der Sortiermaschine, den einige Anwohner nicht gut gewählt fanden. "Die Häuser rund um den Platz werden als Letztes abgerissen. Deshalb haben wir die Sortiermaschine hierher gestellt, damit die leer stehenden Häuser als Schalldämpfer wirken", sagen Palzkill und Fandel. Zwei der alten französischen Wohnblocks sind bisher abgerissen. In den nächsten Wochen folgen zwei weitere Blocks, die bereits entkernt sind. Etwa 2000 Kubikmeter Bauschutt bleiben übrig, nachdem die Häuser dem Erdboden gleich gemacht wurden. Direkt beim abzureißenden Haus steht die Brechanlage, die den Bauschutt grob zerkleinert, bevor der Schutt mit Lastwagen zur Sortiermaschine transportiert wird, wo Müll, Holz, Stahl, Kabel und Eisen sowie Recycling-Sand und Geröll aussortiert werden. Der größte Teil des Bauschutts wird wieder verwendet. "Klar, die Brechanlage ist nicht leise. Aber sie wechselt dann ja nach ein paar Wochen zum nächsten Haus, so dass dieser Geräuschpegel nicht von Dauer ist", erklärt Fandel. Er versteht, dass es für die direkten Anwohner in dem Moment schon laut ist, aber geräuschlos lasse sich eben kein Haus abreißen. "Da stürzen dann Hauswände ein, die können wir ja nicht vorsichtig abhängen", sagt der Investor. Zwischendurch wird es für die Anwohner immer wieder Pausen geben, da die Investoren nach einem mit der Stadtverwaltung erarbeiteten Plan abschnittsweise in dem Konversionsgebiet vorgehen. Ende Oktober stehen die vergammelten Wohnblocks direkt am Klausener Weg zum Abriss frei. Dort sollte eigentlich erst zu einem späteren Zeitpunkt der Bagger rollen. Doch dieser Abschnitt wurde wegen Straßenbauarbeiten vorgezogen. "Wir hoffen auf Verständnis der Anlieger für das Projekt insgesamt. Man sieht ja, dass sich was tut", sagen Palzkill und Fandel. Wird auf der Fläche nach dem Abriss der 18 alten Wohnblocks erstmal ein familienfreundliches Wohngebiet entstehen, sei das ja auch eine Wertsteigerung für die Häuser der Anwohner.

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