AUS DEM ARCHIV: August 2018 Geringe Drehzahl, große Faszination

Kröv · Historische Maschinen, die die Landwirtschaft revolutioniert haben, wurden am Wochenende in Kröv bestaunt. Viele der Teilnehmer sind nicht zum ersten Mal dabei.

 Tausende Zuschauer säumen die Strecke des Korsos beim 16. Oldtimertreffen in Kröv. Die Teilnehmer nehmen oft eine weite Anreise auf sich, um ihre Fahrzeuge an der Mosel zu präsentieren.

Tausende Zuschauer säumen die Strecke des Korsos beim 16. Oldtimertreffen in Kröv. Die Teilnehmer nehmen oft eine weite Anreise auf sich, um ihre Fahrzeuge an der Mosel zu präsentieren.

Foto: TV/Holger Teusch

Töff-töff – mit großen, in die Luft geblasenen Rauchkringeln wie aus dem Comicbuch setzt sich der Bulldog in Bewegung. Diese spezielle Gattung der Ackerschlepper ist einer der Hingucker beim Korso des 16. Oldtimertreffens in Kröv: ganz schwarz, seine Kraft mit jeder der wenigen Motorumdrehungen betonend, ein bisschen furchteinflößend, aber ungemein faszinierend.

Tausende Besucher, die von alten Traktoren und anderen Zugmaschinen begeistert sind, schauen sich den Korso der Oldtimer am späten Samstagnachmittag in Kröv an. Die Rundfahrt durch den Weinort ist der Höhepunkt des Treffens für Traktoren und Bulldogs, das die Kröver Oldtimerfreunde bereits zum 16. Mal organisieren. Rund 600 historische Arbeitsmaschinen sind zwischen Freitag bis Sonntag zu bestaunen.
Die Treckerfreunde aus ganz Deutschland, den Benelux-Staaten und sogar aus der Schweiz verwandeln mit ihren Wohnwagen und Zelten die Moselwiesen bis auf Höhe des Schwimmbads auf mehr als einem Kilometer Länge in einen riesigen Campingplatz. „Wir sind zum achten Mal hier. Es ist einfach immer wieder toll“, erzählt ein Ehepaar aus dem deutschsprachigen Teil Belgiens. Die liebevoll restaurierten und gepflegten Maschinen werden gegenseitig bewundert, es wird gefachsimpelt, Ersatzteile getauscht und natürlich gegrillt und gefeiert.
„Wir sind aus Jülich in der Nähe von Aachen hierher gekommen“, erzählt Dirk Köhler. Sein Fendt von 1980 zählt noch zu den jungen Exemplaren. Allein die achtstündige Fahrt durch die Eifel (für rund 150 Kilometer, mit dem Auto braucht man weniger als zwei Stunden) ist ein Erlebnis. Reisen ohne Hast! Der Traktor mit dem Wohnanhänger dahinter tuckert nun mal bestenfalls mit 25 Stundenkilometern durch die Landschaft, die man so viel intensiver genießen kann. Dirk Köhlers zwölfjähriger Sohn Ben ist ebenfalls mit Begeisterung dabei. Dass die Schlepperfreunde allesamt Diesel im Blut haben, wie der Vorsitzende der Oldtimerfreunde Kröv immer wieder gerne sagt, vererbt sich oft in die nächste Generation.

Im Zwei-Jahresrhythmus beschert der Verein dem Weinort den Ausnahmezustand. 1990 startete man mit 56 Traktoren. Mittlerweile beginnt das Programm bereits am Freitagabend mit Live-Musik. Samstags werden die Oldtimerfreunde offiziell begrüßt und zeigen sich beim großen Korso, bevor der Tag um Mitternacht mit einem Feuerwerk ausklingt.

AUS DEM ARCHIV: August 2018: Geringe Drehzahl, große Faszination
Foto: TV/Holger Teusch

 Was für die Heimfahrt nicht fehlen darf: die Segnung der Maschinen am Sonntagmittag.

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