Gesamtschule kann an den Start gehen

Diese Entscheidung war herbeigesehnt worden. Bildungsministerin Doris Ahnen stellte nun die neue Schulstruktur in Rheinland-Pfalz vor. Davon betroffen sind die Stadt Idar-Oberstein, Baumholder - in erster Linie aber die Verbandsgemeinden Herrstein und Rhaunen.

Kreis Birkenfeld. (vm) Zum Schuljahr 2010/2011 wird die Integrierte Gesamtschule Herrstein/Rhaunen eingerichtet. Bis zur Klassenstufe sieben werden die Schüler in Rhaunen unterrichtet, ab Klasse acht bis zum möglichen Abitur in Herrstein.

Ebenfalls beschlossene Sache: Die Hauptschule Heidensteil und die Realschule Idar-Oberstein fusionieren und werden zur "Realschule plus", Gleiches gilt für die Haupt- und Realschule Baumholder. Diese Entscheidungen, die voll der Schulentwicklungsplanung des Landkreises Birkenfeld entsprechen, riefen eine Menge - in erster Linie positive - Reaktionen hervor. Wolfgang Keller, Rektor der Regionalen Schule: "Das ist pure Freude! In Mainz war es offenbar nicht so problematisch, die IGS zu befürworten, wie wir gedacht hatten." In Herrstein und Rhaunen werde eine "Schule für alle" entstehen, die das Abitur ermöglicht: "Jeder kann sein Kind dorthin schicken." Diese Schulform gehöre zur "Champions League" - nun gehe es darum, "Titel zu holen". Nun gelte es, "Lehrer zu finden, die den Kinder zeigen, was sie können - und nicht zeigen, was sie nicht können."

Sein Kollege Ekhard Nicolay, Rektor der Regionalen Schule Sohren-Büchenbeuren mit der Außenstelle Rhaunen, ergänzt: "In einem integrierten Schulsystem ergeben sich mehr Möglichkeiten - und das in einer Region, die gelegentlich als ,vergessen' gilt."

Mindestens 91 Anmeldungen werden gebraucht



Uwe Weber, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herrstein: "Ich freue mich riesig. Das ist ein Ansatz für eine gute Entwicklung im nördlichen Bereich des Kreises. Nun muss ganz schnell die Planungsgruppe gebildet werden, damit man am Konzept arbeiten kann. Im Januar geht es um die Anmeldungen für die IGS. Mindestens 91 müssen wir erreichen."

"Wir sind natürlich froh über die Entscheidung, die bestätigt, dass die Landesregierung auch schulpolitisch die Entwicklung des ländlichen Raums fördert", bekundet Wolfgang Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhaunen. Durch Informationsveranstaltungen in den nächsten Wochen würden Eltern und Kindern die Möglichkeiten der IGS aufgezeigt, zeitnah werde die Planungsgruppe eingesetzt. Bauliche Maßnahmen seien hingegen zunächst nicht erforderlich. Georg Dräger, der am 1. Februar 2010 Beckers Nachfolger wird, betonte: "Die Integrierte Gesamtschule stärkt die Schulstandorte Rhaunen und auch Herrstein. Für die Verbandsgemeinde Rhaunen ist sie zudem eine nicht unwesentliche Sicherung der Gesamtstruktur. Nun müssen die Details zeitnah geklärt werden."

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