Geschichte(n) für Spürnasen

MALBORN. 1025 Jahre alt und kein bisschen müde. In der Gemeinde Malborn dreht sich in diesem Jahr alles um das große Orts-Jubiläum. Mit einem Wettbewerb zur Geschichte soll die Vergangenheit lebendig werden.

Bereits 981 wurde das Gut "Malbru" erstmals urkundlich erwähnt. Der Erzbischof Egbert von Trier schenkte es dem Trierer Kloster St. Mariä, wie eine Rekonstruktion der Urkunde aus dem Jahr 1215 belegt. Seit der Gründung des Orts wurde das heutige Malborn laut Ortschronik bereits mehrmals leicht umbenannt. "Malbrun", "Malbruch" ("Mal" für Gerichtsstätte; "Bruch" für Sumpfwiese) oder "Mailbruch" sind einige der überlieferten Namen Malborns. Mit diesem Thema könnten sich beispielsweise die Teilnehmer des Wettbewerbs für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zur heimatkundlichen Forschung befassen. Dieser Wettbewerb ist das Herzstück der 1025-Jahr-Feiern in Malborn. Er liegt Bürgermeisterin Gabriele Neurohr nicht zuletzt deshalb besonders am Herzen, weil er es möglich macht, "Kontakte zwischen Jung und Alt zu knüpfen". Ein Jubiläum sei ein guter Anlass, sich mit der eigenen Geschichte ausführlich zu befassen, findet die Bürgermeisterin. Obwohl bereits in der Ortschronik von Willi Schmitt und Kurt Bach ein großes Stück Malborner Geschichte aufgearbeitet worden ist, hofft sie, dass die Wettbewerbsteilnehmer aller Generationen weitere Hintergründe ausgraben. Ob es um Personen, Erlebnisse, den Alltag, die Arbeitswelt, die Sprache oder die Infrastruktur, um wichtige Ereignisse oder Gebäude geht, die Möglichkeiten sind vielfältig. Dokumentiert werden kann die Geschichte mit Interviews von Zeitzeugen, durch Urkunden oder Bildmaterial. Natürlich können die Generationen bei der Detektivarbeit in Sachen Malborner Geschichte auch eng zusammenarbeiten. Bis Mitte Juli können die Wettbewerbs-Beiträge erstellt werden, die prämiert und anschließend veröffentlicht werden.Viele kleine Feste

Weil sich die Bewohner Malborns bewusst gegen ein großes Fest entschieden haben, wird in diesem Jahr mit mehreren kleineren Veranstaltungen gefeiert. Auch jährliche Veranstaltungen wie die Frühlingswanderung der Verbandsgemeinde (am 29. April in Malborn) oder das Kindertheater im Oktober stehen in diesem Jahr unter historischen Vorzeichen. Außerdem sieht das Festprogramm am Samstag, 11. März, 20 Uhr, in der Steinkopfhalle einen Dia-Vortrag über die 1000-Jahr-Feier in Malborn vor. Der ehemalige Lehrer, Leiter des Hochwaldmuseums in Hermeskeil und Chronist Malborns, Kurt Bach, wird anhand von interessanten Bildern den großen Festumzug anlässlich des runden Jubiläums mit Römern, Kelten und Rittern Revue passieren lassen. Auch bei einer Filmvorführung im April steht noch einmal die 1000-Jahr-Feier im Blickpunkt des Geschehens. Weitere Ausflüge in die Historie Malborns gibt es am 25. März mit einem Vortrag von Uwe Anhäuser zur "Siedlungsgeschichte und Ortsnamenskunde". Am 8. April wird Walter Liederschmitt einen Überblick über "Kelten, Treverer, Hohwäller" geben sowie Uwe Anhäuser am 6. Mai über "Hagen von Tronege und die Nibelungen" erzählen.

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