Gestank soll bald ein Ende haben

Nach einigen Wochen ohne Pro bleme haben sich in der vergangenen Woche wieder Bürger über Gerüche aus der Klärschlamm-Trocknungsanlage in Platten beschwert. Die geplante Abluft-Behandlungsanlage werde in wenigen Wochen eingebaut, versichert der Betreiber. Gegen den Geschäftsführer der Biogasanlage ermittelt die Staatsanwaltschaft.

 Die Biogasanlage bei Platten hatte Probleme mit einem Leck. TV-Foto: Marion Maier

Die Biogasanlage bei Platten hatte Probleme mit einem Leck. TV-Foto: Marion Maier

Platten. (mai) Bereits mehrfach hat die Plattener Biogasanlage, die mit einer Klärschlammtrocknungsanlage kombiniert ist, den Unmut einiger Bürger auf sich gezogen. Der Grund: Es stinkt immer mal wieder.

Zuletzt war es die Klärschlammtrocknungsanlage, die für Klagen gesorgt hat. Vergangene Woche Mittwoch und Donnerstag beschwerten sich Bürger bei Ortsbürgermeister Alfons Kuhnen. Dieser setzte sich mit der Betreiberfirma Westpfälzische Ver- und Entsorgung GmbH (WVE) Kaiserslautern in Kontakt.

Michael Krauss von der Firma WVE sagte auf TV-Anfrage: "Vergangene Woche wurde an der Anlage gearbeitet. Für die Reparaturen wurden auch Lüfter angeschaltet." Bereits zum zweiten Mal verspricht Krauss: "Wir sind daran interessiert, die Geruchsbelästigung zu 100 Prozent zu vermeiden. Die geplante Abluftbehandlungsanlage wird derzeit gebaut. Sie kommt in den nächsten Wochen."

Bereits zum Start der Klärschlammtrocknungsanlage im Mai hatten sich Bürger wegen Geruchsbelästigung beschwert. Der Ortsbürgermeister und die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord hatten sich damals eingeschaltet. Die Firma WVE reagierte umgehend. Sie drosselte die Leistung der Anlage. Krauss sagte zudem zu, eine Abluftbehandlungsanlage zu montieren. Mehrere Wochen lang gab es daraufhin keine Beschwerden mehr - bis vergangene Woche.

Die Frage, warum es überhaupt zu Geruchsproblemen kommt, die es laut Geruchsprognose gar nicht geben sollte, kann Krauss noch nicht beantworten. Er sagt: "Der Gutachter ermittelt noch." Ortsbürgermeister Kuhnen wird da deutlicher: "Wir sehen uns durch das Gutachten getäuscht. Der Gemeinderat hätte der Anlage nie und nimmer zugestimmt, wenn absehbar gewesen wäre, dass solche Probleme entstehen." Die Gemeinde setzte sich dafür ein, dass die Gerüche abgestellt würden, auch wenn notfalls die Anlage ganz ausgeschaltet werden müsse.

Derweil ermittelt die Staatsanwaltschaft laut leitendem Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer gegen die Betreibergesellschaft der Biogasanlage "en-neo neue Energien Biogas Platten". Der Grund: Verdacht auf eine zumindest fahrlässige Gewässerverunreinigung. Anfang April war Sickersaft der Biogasanlage in den Bieberbach gelangt. Dies ist laut Brauer das zweite laufende Ermittlungsverfahren gegen den Betreiber. Beim ersten Verfahren geht es ebenfalls um ausgetretene Silagesickersäfte.

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