Gesucht: Einsparpotentiale

NEUMAGEN-DHRON. Der Verbandsgemeinderat befasste sich in seiner Sitzung mit Einsparmöglichkeiten und Haushaltskonsolidierung. Dabei kamen einige Ausgaben auf den Prüfstand.

Zunächst ging es im Rat noch um die Bestellung des Abschlussprüfers für Abwasser- und Wasserwerk. Während Bürgermeister Hans Werner Schmitt dafür plädierte, das bisherige Büro weiter zu beauftragen, wollte Ratsmitglied Theo Nilles (CDU) erst einmal wissen, was die Prüfung kostet. "Zwei Bilanzen kosten 10 000 Euro und die Prüfer sind dann acht bis zehn Tage vor Ort", erklärte Werkleiter Alois Koster. Als der Rat erfuhr, dass die Prüfung auf Zeit abgerechnet wird und sich an festen Gebühren orientiert, machte sich Unmut breit. "Das ist ja wie ein Selbstbedienungsladen", sagte Peter Licht (SPD). "Wie eine Lizenz zum Gelddrucken", ergänzte Nilles. Und: "Da muss ein Kostenvoranschlag her", forderte der Unternehmer. "Uns sind die Hände gebunden, der Gemeinde- und Städtebund war für die Änderung des Verfahrens, das Ministerium allerdings dagegen", erklärte Koster. Es wurde schließlich einstimmig beschlossen, das bisherige Büro wieder zu beauftragen.Dann zitierte Schmitt aus dem Schreiben der Kommunalaufsicht bezüglich Einsparmöglichkeiten im Haushalt - der VG-Etat weist ein Defizit von 118 500 Euro auf. Die Kreisverwaltung weist auf Einsparmöglichkeiten im Tourismus-Bereich hin. "Die Kreisverwaltung muss doch sehen, dass der Fremdenverkehr unser Standbein ist", kritisierte Ratsmitglied Willi Herres (FBL). Die Kreisverwaltung sei angehalten, in Krisenzeiten schärfer zu prüfen, so Koster. Herres wollte seine Aussage nicht als Kritik am Kreis verstanden wissen. Er betonte aber, dass die Gemeinden keine Freiräume mehr hätten und dass die Demokratie zur Knebeldemokratie werde. "Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt und müssen sparen und über viele Sachen neu nachdenken", sagte Karl-Heinz Knodt (CDU)."Oben wird geklotzt und unten soll gespart werden", kritisierte Günter Eifel (CDU). Die Bürger müssten endlich auch erkennen, dass kein Geld mehr da ist, sagte Herres.Die Eilentscheidung Schmitts zum Kauf eines Opels in Höhe von 5800 Euro für den Bauhof sollte der Rat genehmigen. Auch über die Zukunft des Bauhofs müsse nachgedacht werden, so Knodt. Es sollten daher keine Anschaffungen mehr getätigt werden. Der Rat stimmte der Eilentscheidung indes zu. Der Antrag zum Verzicht auf ein Haushaltskonsolidierungskonzept wurde gestellt.

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