Gewalt ist keine Lösung

Für die zehnten Klassen der Wittlicher Schulen wurde das Theaterstück "Der Aussetzer" im Rahmen der Eifel-Kulturtage gespielt. Der TV präsentierte die Aufführung. Es geht um einen Schüler, der eine Lehrerin schlägt, weil er eine erwartete Note nicht bekommt. Das Stück war jugendgerecht inszeniert.

 Immer wieder kommt es zu Spannungen zwischen Frau Stöhr (Kathrin-Maren Enders) und dem Schüler Chris (Umberto de Bernardo). Das Theaterstück wird noch für viel Gesprächstoff unter den Schülern der 10. Klassen sorgen. TV-Foto: Christina Bents

Immer wieder kommt es zu Spannungen zwischen Frau Stöhr (Kathrin-Maren Enders) und dem Schüler Chris (Umberto de Bernardo). Das Theaterstück wird noch für viel Gesprächstoff unter den Schülern der 10. Klassen sorgen. TV-Foto: Christina Bents

Wittlich. (chb) "So etwas passiert eben, wenn man mit dem Arsch an der Wand sitzt", erklärt Chris, der im Theaterstück von Umberto de Bernardo gespielt wird, als seine Lehrerin kurzzeitig versucht ist, Gewalt gegen ihn anzuwenden.

Das Theaterstück "Aussetzer" von Lutz Hübner, das im Rahmen der Eifel-Kulturtage vom Trierischen Volksfreund präsentiert wird, handelt von einem Jugendlichen, der dringend die Note Drei in einem Fach braucht, um nicht sitzenzubleiben. Als er seine Lehrerin fragt, ob sie ihm die nicht verdiente Note gibt, eskaliert die Situation, und Chris schlägt seine Lehrerin Frau Stöhr. Sie verzichtet darauf ihn anzuzeigen und damit seine Schullaufbahn zu beenden und bietet dem Jungen persönlichen Nachhilfeunterricht an. Das Ende bleibt offen, denn Chris reagiert auf ein Problem wieder mit Gewalt.

Das Stück zeigt, wie die Lehrerin, von Kathrin-Maren Enders gespielt, und der Schüler versuchen, mit der Situation umzugehen. Gewissenbisse, Angst, Wut und Erleichterung werden bei beiden durchlebt und den Zuschauern intensiv vorgeführt. Mit vollem Körpereinsatz spielt Umberto de Bernardo den verzweifelten Jugendlichen, der zwischen Angst vor dem Vater, Wut auf die Lehrerin und Resignation schwankt und nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Kathrin-Maren Enders spielt die engagierte Lehrerin sehr glaubhaft, wie sie mit allen Mitteln versucht, dem Jungen eine Perspektive aufzuzeigen.

Durch die vielen Monologe, bei denen ein Schauspieler im Licht stand, seinen Gedanken freien Lauf ließ, konnten die Zuschauer sehr klar strukturiert in die Gefühlswelten von Chris und Frau Stöhr eintauchen. Viele Spannungsmomente, jugendgerechte Musik und die schauspielerischen Leistungen machten das Stück spannend und kurzweilig und regten zum Nachdenken an. Immer wieder wurde von den 220 Zehntklässlern gelacht, sich vor Schreck die Hand vor den Mund gehalten oder kurze Kommentare eingeworfen. Nicole Hansen fand das Stück: "total gut, die Geschichte an sich war sehr spannend und die Mimik der Schauspieler war professionell".

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