Gewerbegebiet statt Straße durch Weinberge

Der Winzerverband Traben-Trarbach ist gegen den Bau einer Verbindungsstraße von der geplanten dritten Moselbrücke bei Wolf zum Gewerbegebiet Mont Royal (der TV berichtete). In einer weiteren Stellungnahme spricht sich der Winzerverband dafür aus, das Geld besser in eine Auffahrt von Wolf zur B 50 neu zu investieren. Dort sollte ein neues Gewerbegebiet ausgewiesen werden.

 Dieser Weinbergs- und Wanderweg in Traben darf nach Auffassung der Winzer keine Umgehungsstraße werden. TV-Foto: Winfried Simon

Dieser Weinbergs- und Wanderweg in Traben darf nach Auffassung der Winzer keine Umgehungsstraße werden. TV-Foto: Winfried Simon

Traben-Trarbach. Der Winzerverband Traben-Trarbach greift ein Verkehrsprojekt auf, das bereits vor über 20 Jahren diskutiert, aber nie verwirklicht wurde. Er will, dass anstelle der im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Insek) vorgeschlagenen Umgehungsstraße von Rißbach durch die Weinbergslagen Würzgarten und Kräuterhaus zum Gewerbegebiet Mont Royal eine Verbindung zwischen der B 50 neu und der geplanten Moselbrücke bei Wolf gebaut wird.

Bereits Anfang der 90er Jahre gab es im Zusammenhang mit der geplanten B 50 neu Überlegungen, eine Kreisstraße von Wolf Richtung Hunsrück zu bauen. Diese K 102 wurde aber nie fertiggestellt. Das kurze Teilstück endet bereits kurz nach der Abzweigung zum Wohngebiet Koppelberg. Grund: Es gab Bedenken seitens des Naturschutzes. Außerdem wurde entschieden, die B 50 neu über eine Auffahrt bei Lösnich mit der Moselstrecke zu verbinden. Diese Auffahrt ist zurzeit im Bau.

Der Vorsitzende des Traben-Trarbacher Winzerverbandes, Jörg Trossen: "Aus unserer Sicht ist es kurzfristig gedacht, noch viel Geld in eine Auffahrt zum rückläufigen Gewerbegebiet Mont Royal zu investieren." Nach vielen Gesprächen, auch mit Bürgern, seien die Winzer der Meinung, dass es sinnvoller wäre, mit diesem Geld eine Verbindung zwischen B 50 neu und der geplanten Moselbrücke zu schaffen. An dieser Auffahrt sollte die Stadt ein Gewerbegebiet ausweisen. Trossen. "Welche Entwicklungsmöglichkeiten ein Gewerbegebiet an einer Hauptverkehrsader bringt, zeigen die Entwicklungen der Stadt Wittlich und des Gewerbeparks Föhren."

Nach Meinung der Winzer sei ein solcher Anschluss an die B 50 neu auch dem Tourismus und dem Einzelhandel in der Stadt dienlich. Die Stadt erhalte zum Ausgleich für die Auflösung des Amtes für Geoinformationswesen Geld vom Land. Dieses solle man nicht in eine Auffahrt zum Mont Royal, sondern in das Zukunftsprojekt investieren. Trossen: "Diese Chance ist einmalig und wird die Zukunft der Stadt Traben-Trarbach mitprägen."

Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus sagt gegenüber dem TV, sie stehe der Idee aufgeschlossen gegenüber. Die Variante müsse man prüfen, ebenso wie die von den Winzern kritisierte Umgehungsstraße durch die Weinberge. Der Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, Hajo Weinmann, sagt: "Die Idee, von Wolf aus die B 50 neu zu verbinden, ist sehr alt und immer noch gut. Aber sie ist unrealistisch." Die Straße sei vom Kreis aus verschiedenen Gründen nicht gebaut worden und werde aus seiner Sicht auch nicht mehr gebaut.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort