Gewerbetreibende hoffen auf Zuwachs in Bernkastel-Kues

Bernkastel-Kues · Der Werbekreis Bernkastel-Kues lädt zum zweiten Open-House- Festival ein. Dabei soll auch die Grenze Richtung Mülheim fallen.

Ein Publikumsrenner war die erste Auflage des Open-House-Festivals im Industriegebiet Andel ganz sicher nicht - allerdings bei einer Werbekostenpauschale von 380 Euro pro Teilnehmer auch kein finanzielles Risiko. Das Interesse sei groß, diese besondere Art einer Leistungsschau des Gewerbes fortzusetzen, berichtet Frank Hoffmann, der Vorsitzende des Werbekreises Bernkastel-Kues. Die Premiere, am letzten Juni-Wochenende 2016 litt darunter, dass der Samstag völlig verregnet war. Und das konnte der Sonntag nicht wieder aufholen.

Wie berichtet hatten sich zwölf im Industriegebiet ansässige Betriebe Kollegen eingeladen, die sich dann in den Verkaufs- und Ausstellungsräumen präsentieren konnten. Insgesamt waren knapp 30 Betriebe beteiligt.
Die Veranstaltung war ein Ersatz für die im vergangenen Jahr ausgefallene Gewerbeschau auf dem Kueser Plateau. Kurzfristig und quasi mit heißer Nadel sei dann die Präsentation im Industriegebiet konzipiert worden. Die Idee dazu kam von Autohändler Ludwig Steinmetz.

Für ihn und seine Kollegen ist der Standort ohnehin gut. Denn sie müssen die Autos nicht auf das Kueser Plateau überführen. "Wir sollten diese Veranstaltung nicht einschlafen lassen", wirbt Steinmetz um eine Fortsetzung. Doch auch im vergangenen Jahr gab es schon den Tenor: Wir werden auch die herkömmliche Gewerbeschau nicht links liegen lassen. Einige sehen das Open-House-Festival auch nur als Ergänzung zur dreitägigen Gewerbeschau mit circa 20.000 Besuchern.

Die Gewerbeschau stünde im März 2018 wieder an. Frank Hoffmann steht auch in Kontakt mit den Betreibern des Hotels Moselpark. Zu dem gehört die Tennishalle, die für die Ausstellung genutzt wird und unverzichtbar ist. Bis zu den Sommerferien brauche er eine Entscheidung, ob sie zur Verfügung stehe, sagt Hoffmann.

Eine andere Entscheidung ist schon gefallen. Der Werbekreis Bernkastel-Kues macht dem Gewerbeverein Mülheim das Angebot sich an dem zweiten Open-House-Festival zu beteiligen. Schon im vergangenen Jahr hatten Besucher und Aussteller diesen Wunsch geäußert.

Schließlich geht das Industriegebiet nahtlos in das Mülheimer Gewerbegebiet über. Eine Grenze ist nicht zu erkennen. "Und je mehr Gewerbetreibende da teilnehmen, desto mehr Besucher kommen", ist sich Ludwig Steinmetz sicher. "Unsere Betriebe können da gerne mitmachen", sagt Bernd Dahmen, der Vorsitzende des 67 Unternehmen umfassenden Mülheimer Gewerbevereins. "Offiziell werden wir uns dieses Jahr aber noch nicht einbringen", fügt der Apotheker an.

Das dürfte auch damit zu tun haben, dass in Mülheim am Sonntag, 2. April, das Dorffest mit Tag der offenen Tür über die Bühne geht. Das ist eine Großveranstaltung für den Ort. Die Betriebe im Mülheimer Gewerbegebiet spielen dabei auch eine tragende Rolle.

Frank Hoffmann ist optimistisch. Er hofft auf 25 Betriebe, die am 6. und 7. Mai ihre Türe öffnen. Und wenn sich zu jedem nur zwei Gewerbetreibende hinzugesellen, käme schon eine ansehnliche Leistungsschau zusammen.
Meinung

von Clemens Beckmann

Noch viel Luft nach oben

Zwischen dem ersten und dem letzten Betrieb dürften etwa zweieinhalb Kilometer liegen. Die Verbindung stellt die Achse Industriestraße/Kordelweg her. Wo die Grenze zwischen dem Stadtteil Andel und Mülheim verläuft, wissen nur Insider. Und die ist ja auch nur wichtig, damit man weiß, wohin die Gewerbesteuer fließt. Der Kunde wird sich wenig Gedanken machen, ob er sich auf welchem Gebiet er sich befindet. Von daher ist mehr als logisch, dass dieses große Areal als Einheit auftritt.

Je mehr Auswahl herrscht, desto attraktiver wird es für die Kunden. Von den Arbeitsplätzen und der Wirtschaftskraft mal ganz abgesehen. Noch wird diese gemeinsame Chance zu wenig wahrgenommen. Hier gibt es sicher noch viel Luft nach oben. Aber ein Anfang ist immerhin gemacht.
c.beckmann@volksfreund.de

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