Schneller als erwartet meisterte das "Team Heidenburg" bei seiner kleinen "Tour de France" die fünf Etappen bis zum Zielort Villeblevin. Anlass war die Feier des zehnjährigen Bestehens der grenzüberschreitenden Freundschaft. Entlang der 516 Kilometer-Route bewährte sich das monatelange Training der Freizeit-Sportler. "Wir hatten mehr als 20 Stundenkilometer im Schnitt, einen Tag sogar 25", hob Jürgen Paulus stolz hervor. Dabei hatten sich die Radler alles andere als eine Familien-Route ausgewählt: "Gut, dass wir die Steigung von der Mosel nach Heidenburg trainiert hatten." Als Entschädigung erwarteten die Nicht-"Angsthasen" dafür bergab Rekordgeschwindigkeiten von bis zu 83,2 Stundenkilometer. Gestartet waren die Mini-Tourer zu sechst: Theo Anell, Jürgen Paulus, Bernd Klauck, Dieter Mattes, Bernd Lauxen und Dietmar Jäger. Gut zwei Dutzend Menschen hatten ihrem Team die besten Wünsche mit auf den Weg Richtung Thionville gegeben. Am Dienstagnachmittag bekamen sie Verstärkung von Nachzügler Ludwin Trampert, der sie unter großem Hallo einholte. Er lernte auch den Komfort eines Begleitfahrzeuges kennen. Denn Reinhard Paulus und Inge Alex boten mit ihrem Wohnmobil mehr als Schutz bei widrigem Wetter.Strammer Max und Fleischwurst

Was die Radler vor allem schätzten, waren die Zwischenmahlzeiten vom Strammen Max über Hunsrücker Fleischwurst bis zu nährstoffreichen Bananen. Zwischen Strampeln und Essen blieb sogar noch etwas Zeit, Land und Leute kennen zu lernen. Die beste Gelegenheit dazu bot sich in St. Mihiel bei einer Exkursion in die Kneipenszene. Diese war dank einer "echt französischen Wirtin mit Flair" und Zigarette im Mundwinkel - ein echtes Original - ein Erlebnis. Die Landschaft Richtung Troyes war ein "Genuss für die Augen" und Kleinstädte wie Brienne le Chateau zu schön, um einfach durchzufahren. Am Freitagmorgen ging es mit französischer Verstärkung, dem Partnerschaftsvorsitzenden Louis Chevallier und zwei weiteren Rad-Erprobten aus Villeblevin weiter. Angespornt mit "Gib Kette" und "Allez pédale" erwartete die Heidenburger bereits in Villeneuve la Guyard, der Partnergemeinde Thalfangs, ein großer Bahnhof. 50 Freizeit-Radler freuten sich dort, die Gruppe auf den letzten Kilometern zu begleiten. Mit Lautsprecherwagen und Musik gelangten sie so in ihren Zielort, wo eine Ehrentribüne die "Helden der Petit Tour de France" erwartete. Ein Triumph, von dem sie den übrigen Heidenburger nur berichten konnten. Denn die kamen erst am Abend und zwar per Bus für die Feier des Partnerschaftsjubiläums an.