Gläubige machen sich auf den Weg

An diesem Freitag knüpft Berglicht an eine mehr als 500 Jahre belegte Tradition an. Von Mai bis Oktober lädt die Pfarrei einmal im Monat zu abendlichen Wallfahrten mit Lichterprozessionen zu "Unserer Lieben Frau vom Berge" ein.

 Pfarr- und Ortsgemeinde Berglicht stehen mit Bürgern und Vereinen wie der Frauengemeinschaft hinter der Idee, die Wallfahrten zu „Unserer Lieben Frau vom Berge“ wiederzubeleben. TV-Foto: Ursula Schmieder

Pfarr- und Ortsgemeinde Berglicht stehen mit Bürgern und Vereinen wie der Frauengemeinschaft hinter der Idee, die Wallfahrten zu „Unserer Lieben Frau vom Berge“ wiederzubeleben. TV-Foto: Ursula Schmieder

Berglicht. (urs) "Neue Wege öffnen" wollen Gläubige aus Berglicht. Beginnend mit dem achten Mai laden sie zu monatlichen Wallfahrten zu "Unserer Lieben Frau vom Berge" ein. Jeweils am 8. eines Monats werden bis Oktober (siehe Extra) Gebet, Predigt, Lichterprozession und Begegnung die Besucher erwarten.

Die Tradition der Pfarrkirche als Wallsfahrtskirche reicht mehr als 500 Jahre zurück. Völlig in Vergessenheit geraten ist sie zwar nicht. Die Kolpingsfamilie Hermeskeil und die Frauengemeinschaft aus dem saarländischen Quierschied zieht es nach wie vor regelmäßig nach Berglicht. In den 1990er Jahren ist es aber ruhiger geworden um den Wallfahrtsort. Obschon sich auch die 17-jährige Kathrin Kimmling erinnert, als Messdienerin "noch ziemlich oft" Wallfahrten im Ort erlebt zu haben. Einem Vergleich mit früher kann das aber nicht standhalten. Noch zu Zeiten von Pfarrer Johannes Kolling (1953 bis 1971) hätten die Wallfahrten "geboomt", weiß Günther Steinmetz, Pfarrgemeinderatsvorsitzender aus Gräfendhron.

Die Idee, an diese Tradition anzuknüpfen, wurde bei einer Pfarrversammlung geboren. "Wir wollen uns gemeinsam auf den Weg machen", sagt Steinmetz. Berglicht solle zumindest innerhalb des Bistums wieder als Wallfahrtsort bekannt werden. Für Pfarrer Alexander Kurp ist entscheidend, dass die vom Bistum begrüßte Wiederbelebung von Wallfahrten in Berglicht von den Gläubigen gewünscht wird. Das sei das Erste gewesen, worum er bei seinem Amtsantritt 2007 gebeten worden sei. Ein Indiz für die weit zurückreichende Geschichte des Wallfahrtsortes sind laut Kurp auch die Kirchenglocken, die zu den ältesten im Bistum zählten. Von der einst "blühenden Wallfahrt" zeuge aber auch die Anlage hinter der Kirche, zu der die Prozessionen führen werden. Im Zentrum steht die Kopie der für ein verloren gegangenes Gnadenbild geschaffenen Marienstatue von 1756. Das Original steht in der Kirche auf dem linken Seitenaltar. Neben der Kopie stehen ein steinerner Altar und ein Kreuz. An der ringsum verlaufenden Wand sind zudem Votivtafeln und Kreuzwegmotive angebracht.EXTRA Wallfahrten Termine: Freitag, 8. Mai, Montag, 8. Juni, Mittwoch, 8. Juli, Samstag, 8. August, Dienstag, 8. September, Donnerstag, 8. Oktober. Außerdem Dekanats-Jugendwallfahrt: Freitag, 18. September. Beginn jeweils 19.30 Uhr: Rosenkranzgebet und ab 20 Uhr Gottesdienst mit Predigt, danach Lichterprozession zur Marienstatue sowie Begegnung im Gemeindehaus. Gastprediger sind unter anderem Dariuz Kucharski, Subregens am Priesterseminar Lodz (Polen) und Monsignore Stephan Wahl, Medienbeauftragter Bistum Trier und Mitgestalter "Wort zum Sonntag". Wunsch-Termine können vereinbart werden: Pfarramt Heidenburg, Telefon 06509/99010. Die Tradition der Wallfahrtskirche spiegelt sich auch im Gebäude. Ältester Teil ist der um 1100 erbaute romanische Glockenturm. Von der zweiten Kirche (Baujahr etwa 1440) sind der gotische Chor und die Sakristei erhalten. Das heutige Kirchenschiff wurde 1913/1914 dazwischen errichtet. (urs)

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