GLAUBE IM ALLTAG

In den letzten Wochen habe ich an vielen Abschiedsfeiern mitgewirkt und teilgenommen. Dazu gehörte ein Entlassgottesdienst für Kindergartenkinder.

Für sie beginnt nach den Ferien ein neuer Lebensabschnitt. Jugendliche verabschiedeten sich am Ende ihrer Schulzeit von den Lehrern und Klassenkameraden. Einige Auszubildende beendeten ihr erstes Jahr und wechselten in einen anderen Arbeitsbereich. Ein Seelsorger bedankte sich bei seinem letzten Gottesdienst in der Einrichtung bei den Bewohnern und Mitarbeitern für ihre Hilfe und das gute Miteinander. So haben sich viele vor den Ferien und den anstehenden Veränderungen verabschiedet und wurden verabschiedet. Das ist meistens mit einem weinenden und lachenden Auge verbunden. Viele sind traurig, weil die gemeinsame, schöne Zeit zu Ende ist und sie sich von liebgewordenen Menschen trennen müssen. Auf der anderen Seite sind sie voller Erwartung und Freude auf die neuen Herausforderungen, Erfahrungen und Menschen. Im Leben heißt es immer wieder Abschied zu nehmen. Wenn meine Frau und ich uns morgens voneinander verabschieden, wünschen wir uns einen guten Tag, und dass wir uns abends wohlbehalten wieder sehen. Das ist nämlich keine Selbstverständlichkeit. Es ist ein Zeichen der Verbundenheit, sich von Angehörigen, Freunden, Arbeitskollegen oder bei einem Besuch von Kranken zu verabschieden. Wenn Menschen in den wohlverdienten Ruhestand gehen oder den Arbeitsplatz wechseln, wird ihnen beim Abschied für die geleistete Arbeit gedankt und alles Gute für die Zukunft gewünscht. Als Jesus sich von seinen Jüngern verabschiedet, sagt er ihnen: "Wenn ich gehe, werde ich euch den Beistand senden. Bleibt in meiner Liebe. Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." So können wir auch mit den uns wichtigen Menschen trotz Abschied in Gedanken, im Gebet und in der Freude auf ein Wiedersehen verbunden bleiben. Manfred Walter, Pastoralreferent in der Behindertenseelsorge, Wittlich

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