Auch mein kleiner Beitrag scheint ganz gut angekommen zu sein, denn am Schluss hieß es vonseiten der Karnevalisten, sie kämen, wenn ich öfters so in der Kirche predigen würde, sicher alle zum Gottesdienst. Das hat mich nachdenklich gemacht. Was ist es, das die Menschen davon abhält, davon auszugehen, dass es in der Kirche auch begeisternd zugehen kann? Nun, unsere Gottesdienste können und wollen ja keine Kappensitzung sein. Sicherlich, ein Spaß oder eine witzelnde Bemerkung ist erlaubt und kommt auch sicherlich des Öfteren vor. Aber ansonsten ist es eher keine Veranstaltung, zu der ich komme, um unterhalten zu werden. Aber was suchen die Menschen denn, wenn sie zum Gottesdienst kommen. Unterhaltung? Wohl kaum. Eine Sonntagsmesse kann und will nicht in Konkurrenz treten mit dem, was heute als Möglichkeit der Zerstreuung angeboten wird. Aber ansprechen will sie schon. Sie will ja Ausdruck unseres gelebten Glaubens im Alltag an unseren Gott, der mit Jesus eindeutig auf unserer Seite steht. Ich soll und ich darf darin vorkommen, und das, was dort verlesen und gefeiert wird, soll mir Weisung für den Alltag sein. Vielleicht liegt hier die Schwierigkeit. Formen und Riten, sie sollen und sie müssen nachvollziehbar sein und sind es ja auch zu bestimmten Anlässen - denn wer würde nicht zustimmen, dass eine Hochzeit in der Kirche würdevoller ist als sonstwo? Also bleibt der Inhalt, den die Menschen nicht verstehen. Und das Miteinander der Gottesdienstbesucher. Jeder soll willkommen sein, sich angenommen fühlen. Jeder Christ sollte den Gottesdienst am Sonntag zu etwas Besonderem machen - der Pastor durch den Inhalt, die Besucher durch das Miteinander und das Mitfeiern. Vielleicht versuchen wir an diesem Sonntag, alle unser Bestes zu geben, damit das gelingt. Pfarrer Markus Eiden. Pfarrer Eiden ist Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Mittlere Mosel Traben-Trarbach