Glaube im Alltag

Was ist der wahre Glaube? Wie können wir ihn erlangen? Das sind die Kernfragen im morgigen Evangelium. Der Glaube ist immer wieder eine Frage an uns, wer beherrscht unser Leben, wer bestimmt unser Leben, wem geben wir Raum, unser Leben zu bestimmen.

Das können Ängste sein, die uns begleiten. Das kann die Furcht sein vor den Mächtigen, denen wir begegnen. Das können Ideologien sein, von denen wir uns Wohlergehen und Heil erhoffen. Das kann der Wunsch sein, in der augenblicklichen Stimmung unserer Zeit mitzuschwingen, uns davon getragen zu wissen und nicht aufzufallen. Wir bekennen, dass Gott unser Herr und Gebieter ist. Das Bild mag uns auf den ersten Blick abstoßen. Wer will schon mit einem Gebieter und Herrn leben? Wenn uns aber deutlich wird, welchen Personen oder welchen Meinungen wir unser Leben unterordnen, dann wird uns deutlich, wie die Unterordnung unter Gott uns Freiheit schenkt. Denn Gott ist nicht ein Gott, der uns gebraucht, sondern der uns ruft, dass wir Anteil haben an seiner befreienden Liebe. Der Glaube prägt das Leben, das Leben prägt aber auch den Glauben. In der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt Gott die ganze Schöpfung mit Leben und Gnade. Das Ziel unseres Glaubens ist ein Leben in Fülle: glaubend sich der Wirklichkeit Gottes zu öffnen, Jesus, dem Sohn, als die unfassbare Offenbarung Gottes annehmen. Dr. Erich Mertes ist Mitglied des Verwaltungsrates der Kirchengemeinde St. Bernhard in Wittlich.

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