Glaube im Alltag

Der 17.12.15 war kein Tag wie jeder andere. Seit Jahren haben weltweit Millionen Menschen auf diesen Tag gewartet.

 Heiko Marquardsen

Heiko Marquardsen

Foto: (m_kreis )

Und ich muss gestehen: Ich war auch einer davon. Denn endlich kam der sehnsüchtig erwartete siebte Teil der Star-Wars-Reihe in die Kinos. Endlich sieht man wieder Jedis, Stormtrooper und Whookies. Wem das alles jetzt nichts sagt, eines der berühmtesten Zitate der Filmgeschichte wird er sicher kennen: Möge die Macht mit dir sein! Möge die Macht mit dir sein! gewünscht zu bekommen, dass jemand mit mir ist und mir beisteht. Dass irgendjemand mich nicht alleine lässt. Ist das nicht ein schöner Wunsch? Nur schade, dass Star Wars nur ein Film ist. Selbst mein großes Star-Wars-Herz muss sich da eingestehen, dass die Sache mit der Macht nur für etwa zwei Stunden im Kinosessel gilt. Und danach hat es sich mit der Macht. Tja, und dann. Wenn der Film dann zu Ende ist und sich mein Star-Wars-Fieber wieder gelegt hat, dann weiß ich: Also eigentlich ist das mit dieser Macht ja ein alter Hut. Ich brauch für mich als Christ keinen George Lucas, kein Star Wars und keinen 17.12.15 um zu wissen, dass irgendjemand bei mir ist. Ich muss mich nicht vergewissern, dass irgendeine Macht bei mir ist. Denn genau eine Woche später, am 24.12. heißt es für mich, ja für alle Menschen, eben nicht "Möge die Macht mit dir sein!" Für mich heißt es da: Gott wird mit mir sein. Er wird in Jesus Christus selbst zu mir, zu uns, kommen und mit mir mein Leben teilen. In den Auf und Abs meines Lebens. In dem, was ich alleine nicht schaffe. Da darf ich darauf hoffen, dass nicht irgendeine kosmische Macht bei mir sein wird. Sondern, dass Gott selbst für mich da ist. Dass er mit mir sein wird. Und das nicht nur einmalig am 24.12.2015, sondern am 24.12. in jedem Jahr. Ja, jeden einzelnen Tag eines jeden Jahres. Ja, meines ganzen Lebens. Heiko Marquardsen ist Kaplan in der Pfarrei St. Markus Wittlich.

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