Glaube im Alltag

Im Rahmen einer Firmvorbereitung sollten Schüler Christen befragen, wie sie sich ein Leben in Gottes Geist vorstellen. Sie fingen in einem Kloster an, mit einem einfachen Laienbruder.

Bruder Felix dachte kurz nach und sagte: "Wie ein Bäcker!" - "Wieso das?", fragte der Schüler. "Ein Bäcker steht dann auf, wenn alle anderen schlafen: von der Anfahrt, dem Vorheizen, den Zutaten, dem Teigansetzen, Kneten, Formen, in den Ofen schieben, die Hitze kontrollieren - alles vor Tagesanbruch. So auch der echte Christ: Er muss wach sein, die Zutaten des Lebens beachten, den Heiligen Geist, sich rühren, dass alles aufgeht und in den Ofen kommt - in die Gottesliebe. Das Himmelreich ist wie ein Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis alles durchsäuert war. (Mt 13). Oder leben wie ein Bauer, weil der viel Geduld braucht und lange warten muss, ohne zu wissen, wieviel er ernten wird. Er sät, er pflanzt, er schneidet die Obstbäume zurecht ... Dann heißt es warten. Aber das Eigentliche, die Frucht, kann er nicht selbermachen. Nicht viel anders ist es mit dem Glauben. Das Wachsen bewirkt ein anderer im Menschen. Ich habe gepflanzt, ein anderer hat begossen, Gott aber gab das Gedeihen. (1 Kor 3.6). Das dritte Beispiel wäre wie der Briefträger, der alle besucht und für jeden etwas dabei hat. Aber darüber könnt Ihr selber weiter nachdenken. Er hat ja für jeden etwas dabei. Er freut sich mit den Fröhlichen, weint mit den Trauernden (Röm 12.15). Freut euch jederzeit! Dankt für alles! (1 Ts 5.16-23)." Sprach\'s und gab\'s den jungen Leuten an die Hand: "Tut desgleichen! Macht\'s gut!" Bruno Fromme ist der frühere Abt des Klosters Himmerod.

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