GLAUBE IM ALLTAG

"Es ist unendlich traurig, dass wir Menschen uns überhaupt an etwas so unfassbares wie das Leben gewöhnen!", so heißt ein herrliches Zitat aus dem Buch Kartengeheimnis von Jostein Gaarder. Ja, so denke ich mir: Der Autor hat recht: Das Leben mit allen Facetten ist so ungewöhnlich! Es ist großartig und nicht selbstverständlich zu sehen, zu hören, zu riechen, zu schmecken, zu fühlen, zu tasten und zu atmen.

Und jeder Mensch, jedes Wesen ist dabei einmalig! Besonders deutlich wird uns dies, wenn ein Mensch, den wir lieben, von dieser Welt geht und er uns mit seiner Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit fehlt. Im Alltag aber besteht die Gefahr, dass wir die Tatsache der Einzigartigkeit des Lebens verdrängen und wir uns beherrschen lassen von den alltäglichen Schwierigkeiten und Problemen. Doch wenn wir das Leben ganz bewusst wahrnehmen bzw. auskosten, geht uns auf, wie herrlich ungewöhnlich es ist. Dabei will ich bezüglich des Grundes unseres Lebens, das ist meine tiefste innere Überzeugung, nicht an einen puren Zufall glauben, sondern an einen, der das Leben selber ist und der es gewollt hat und der es auch und gerade in der Ewigkeit will. Die Bibel als Ganzes gibt so Zeugnis für Gott und das Leben. Jesus sagt sogar: "Ich bin...das Leben!" (Johannesevangelium 14,6) Für mich folgert daraus: Schätzen wir das Leben hoch ein als unendlich großes Geschenk und freuen wir uns dankbar darüber! Sehen wir das Leben und unsere vielfältigen Beziehungen nicht als zu banal an! Verschwenden oder vergeuden wir das Leben nicht! Setzen wir uns ein für das Leben, wo immer es bedroht ist! Nur eines sollten wir nicht: Uns an das Leben gewöhnen, denn dafür ist es zu ungewöhnlich! Bruno Comes, Pastor in der Pfarreiengemeinschaft Wittlich

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