GLAUBE IM ALLTAG

"Mir geht es gut. Ich lebe gerne so, wie ich lebe.

Ich will nichts ändern!" Trotzig, fast angriffslustig stand er im Kreis seiner Kameraden. Einige der Firmbewerber hatten versucht sich abzusetzen und ihr eigenes Ding zu machen. Jetzt standen sie da, erwischt und peinlich berührt. Die erwartete Standpauke blieb aus. Stattdessen entwickelte sich ein Gespräch. Beide Seiten waren spürbar darum bemüht, einander zu verstehen und sich verständlich zu machen. Die Jugendlichen gestanden, dass sie von Kirche wenig erwarten und sich deshalb die Themen in der Firmvorbereitung möglichst vom Leib halten wollten. Wir wiederum konnten ihnen eingestehen, wie gerne wir mit ihnen über ihre Erfolge und Hoffnungen, Enttäuschungen und Ängste gesprochen hätten, und wie ohnmächtig wir ihnen in ihrer Panzerung gegenüberstanden. Damit schien alles gesagt. Doch plötzlich war es, als ob die Visiere hochgeklappt und die Rüstungen abgelegt würden. Unverhofft war eine Atmosphäre da, in der es sein durfte, wie es ist. Jetzt ging es um die Jugendlichen, um ihr Leben, um Misserfolge, Freundschaften, Glauben und Zweifel. Bei uns blieben eine tiefe Freude und eine große Dankbarkeit über die Erfahrung des "Kairos", dieses rechten Augenblicks. Monika Bauer-Stutz aus Wittlich-Wengerohr ist Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Bernkastel-Kues.

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