GLAUBE IM ALLTAG

Anhalten, sich umschauen, weitergehen. So verhält man sich doch, wenn man eine Straße überquert.

Sogar an einer Ampel. Hab ich alles im Blick, ist der Weg frei, um sicher weiterzugehen? So ungefähr geht auch Beichten. Das lese ich jedenfalls in einem Flyer des Bistums Köln. Ich finde diese Vorstellung ganz angenehm: Einfach mal kurz anhalten, bewusst prüfen, wo ich stehe, wohin ich als Nächstes gehen möchte und bei Grün dann den nächsten Schritt tun. Dieses Anhalten kann man nutzen, um sich der Frage zu stellen: Was würde ich definitiv anders machen, wenn ich wüsste, dass ich bald sterben muss, ja wenn ich wüsste, dass ich bald Gott gegenüberstehe? Und weiter heißt es, dass Gott sich sehr für meine Antwort interessiert. Was, so dachte ich mir, wenn Gott mich genau das fragen würde: Was hättest du eigentlich gern anders gemacht in deinem Leben? Ich bekam Herzklopfen, denn es fiel mir blitzschnell ein: Weniger planen, mehr wagen, mehr dem Leben, meinen Fähigkeiten und Gottes Güte vertrauen, mehr "einfach drauf los" leben. Und mir kam der Gedanke, dass ich eigentlich jetzt schon vor Gott stehe. Jeden Tag. Einfach so, weil ich glaube, dass er immer da ist. Kann es also sein, dass diese Frage schon immer irgendwie im Raum steht? "Er-wartet" Gott vielleicht schon längst und immer wieder meine Antwort darauf? Vorstellbar finde ich das. Und Sie? Was würden Sie definitiv anders machen? Heike Bulle, Pastoralreferentin im Dekanat Bernkastel

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