Glaube im Alltag

Der letzte Sonntag des Kirchenjahres ist das Christkönigsfest. Auch heute sind Könige immer mal wieder Thema, sobald man sich im Internet fortbewegt oder das Fernsehen beziehungsweise Radio einschaltet.

 Konstanze Münninghoff

Konstanze Münninghoff

Foto: (m_mo )

Warum sind Könige und deren Familie in aller Munde? Weil sie heiraten und somit ein Fest feiern oder mal wieder in einen neuen Skandal verstrickt sind. Schon hat die Presse die neueste und wichtigste Meldung überhaupt, die andere relevante Meldungen sofort in den Hintergrund rückt. Meldungen über Monarchen, die sich zu Geschehnissen in der Welt äußern und diesbezüglich auf den Putz hauen, gibt es dagegen selten. Die Könige machen das, was sie scheinbar am besten können: repräsentieren und vor allem gut aussehen. Schaut man sich nun Jesus Christus, den König an... gut aussehen tut er am Kreuz ganz und gar nicht und sonderlich repräsentativ ist er in dieser Lage auch nicht. Eine völlig absurde Situation für einen König! Und dann hat er auch noch Redebedarf in dieser Situation und verkündet eine Botschaft: "Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein", sagt er zu dem Verbrecher der neben ihm am Kreuz hängt. Er verspricht einem Verbrecher, der so viel falsch gemacht hat, dass er sogar dafür gekreuzigt wird, Erlösung. Und dies in einer Situation, in der er selbst Sterbender ist. Trotz seines eigenen Leidens hilft er einem anderen und lässt ihn Hoffnung schöpfen. Er, der selbst am Kreuz hängt, hat noch Kraft einen Verbrecher zu trösten, er ist einfach für ihn da, als er ihn braucht. Und genau das ist wahrhaft königlich! Jesus interessiert sich in der Situation nicht für das, was der Verbrecher getan hat, sondern er interessiert sich für ihn als Mensch. Und das Kreuz, an dem beide hängen, wird zum Zeichen der Hoffnung. Die Worte Jesu können, wenn wir offen dafür sind, nicht nur dem Verbrecher, sondern auch uns Hoffnung und Kraft geben in den dunkelsten Stunden unseres Lebens. Konstanze Münninghoff ist Studienrätin an der IGS Salmtal.

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