Glaube im Alltag

Wenn es geht, unterbrechen wir längere Autofahrten. Dann verlassen wir die Autobahn und suchen schön gelegene Plätze oder Orte in der Nähe.

 WolframViertelhaus.Foto: TV-Archiv

WolframViertelhaus.Foto: TV-Archiv

So haben wir schon viele interessante Orte kennen gelernt. Für eine Unterbrechung der Reise bieten sich die Autobahnkirchen an. Gegen den Trend sind sie eine wachsende "Bewegung". Inzwischen gibt es 44 in Deutschland. Sie sind ein Angebot für eine Ruhepause, Oasen der Seele. Räume der Stille. An diesem Sonntag ist bundesweit der Tag der Autobahnkirchen. Wie in allen Autobahnkirchen findet auch in der Autobahn- und Radwegekirche St. Paul in Wittlich ein ökumenischer Gottesdienst statt, um 15 Uhr. Die Fahrzeughalter werden mit ihren unterschiedlichen fahrbaren Untersätzen gesegnet. Zudem stehen Dienste rund um die Autobahn zur Information bereit. Kleinere Fahrradreparaturen erledigt ein Fachmann. Die Reise zu unterbrechen, ist ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit. Viele Unfälle gehen auf Übermüdung zurück. Auch kann die "Seele" das Reiseziel besser miterreichen. Von dem Bedürfnis, Gott um eine gute Reise zu bitten oder für die sichere Ankunft zu danken, zeugen viele Kapellen. Die älteste "Autobahnkirche" in unserer Region ist bei Tawern im Saargau zu finden. Genau an der Stelle, wo man auf der römischen Fernstraße von Trier über Metz ans Mittelmeer den letzten oder ersten Blick ins Moseltal und die Kaiserstadt Trier hatte, stand ein Tempelbezirk. Er ist teilweise liebevoll rekonstruiert. Fünf Tempel standen hier, in der Mitte der des Merkur, der Gott der Händler. Kleine Kultgaben zeugen von der Dankbarkeit der Reisenden. Tschüss, ade - je nach Gegend sagen wir es beim Abschied. Der sprachliche Ursprung (Adios, adieu) bedeutet: Geh mit Gott. Kaum jemand bedenkt, dass er eigentlich einen Segen ausspricht bei diesen Abschiedsworten, die Reise vertrauensvoll in Gottes Hand zu legen. In diesem Sinne: Tschüss, ade und kommen Sie heil an Ihr Ziel, am besten mit Unterbrechungen, zum Beispiel in einer Autobahnkirche. Wolfram Viertelhaus ist Vorsitzender des Fördervereins Autobahnkirche St. Paul Wittlich.

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