Goethe, Hausmusik und eine historische Toilette

Traben-Trarbach · Auch die zehnte Museumsnacht im altehrwürdigen Kaufsmannshaus Böcking in Traben-Trarbach war ein voller Erfolg. Sie ließ die großen und kleinen Besucher schwärmen. Die Kapazitätsgrenze der Räume wurde an diesem Abend erreicht.

 Geheimrat Goethe (rechts) berichtet im Beisein von Hausherr Louis Böcking und Gattin Dorothea, wie es ihm 1792 in Trarbach ergangen ist. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Geheimrat Goethe (rechts) berichtet im Beisein von Hausherr Louis Böcking und Gattin Dorothea, wie es ihm 1792 in Trarbach ergangen ist. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. Es war ein prachtvoller Abend im Traben-Trarbacher Mittelmosel-Museum. In dessen liebevoll dekorierten Räumen stellten bei der Museumsnacht sich die Aktiven aus zehn örtlichen Vereinen in historischen Gewändern den Besuchern vor. In eindrucksvollen Worten schilderte Geheimrat Goethe, wie er 1792 im Hause Böcking weilte, feine Hausmusik mit Flöte und Klavier erklang im Salon, Rokoko- und Biedermeier-Damen genossen den Tee, in der Küche wurden Brote geschmiert, in der alten Apotheke gab es bunte Pillen, im Kontor die Geschäftsbücher. Die historische Toilette war stundenlang "besetzt", in der Spinngruppe surrten die Räder, im Kontor wurden alte Geschäftsbücher studiert. Viele weitere Darsteller zeigten, wie einst gelebt wurde und sich der zumeist harte Arbeitsalltag gestaltete.
Der 19 Monate alte Wikinger Kyell gehörte zu den jüngsten Aktiven. Schon 2013 war er mit dabei. Er vertrug sich gut mit den Kelten, die ihr Lager unter dem Dach aufgeschlagen hatten. Viel Wissenswertes wurde vermittelt, denn alle Akteure standen Rede und Antwort auf die Fragen der Besucher. Die äußerten sich ausnahmslos begeistert: "Superschön, immer wieder toll, faszinierend, traumhaft, ein Erlebnis". Freude auch bei Museumsleiter Christof Krieger. In den ersten fünf Minuten strömten über 50 Besucher ins Haus, nach einer Stunde waren es schon 500, berichtete er. Krieger: "Das ist ein Rekord, das hat es noch nie gegeben."
Um 23 Uhr lag die Zahl dann bei 975. "Damit war auch unsere Kapazitätsgrenze erreicht", sagte Krieger, der die Museumsnacht als "tollen Erfolg" wertete. Noch nie seien die Besucher so begeistert gewesen, stellte er fest. GKB

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