Goldlady holt die begehrte Schleife

Kell am See · Dicke Euter und schöne Beine: Zwölf Züchter mit 36 Rindern haben auf der 53. Keller Tierschau um die Auszeichnung der schönsten Kuh zur Miss Hochwald gekämpft. Auf der Traditionsveranstaltung konnte das Publikum auch die Zuchtleistungen von 17 Pferdezüchtern in Augenschein nehmen.

 Sie ist die stolze Siegerin der 53. Keller Tierschau: Die Kuh Goldlady der jungen Landwirtin Mareike Engel (30) aus Hetzerath setzte sich gegen die Konkurrenz durch. TV-Fotos: Friedemann Vetter

Sie ist die stolze Siegerin der 53. Keller Tierschau: Die Kuh Goldlady der jungen Landwirtin Mareike Engel (30) aus Hetzerath setzte sich gegen die Konkurrenz durch. TV-Fotos: Friedemann Vetter

Kell am See. "Ich achte auf Euter, Beine und die Gesamterscheinung", erklärt der fachkundige Preisrichter Wilhelm Remmers, während die Landwirte ihre Kühe im Keis um ihn herumführen. Die 17 Rinderzüchter aus den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg haben lange auf den Moment hingearbeitet, ihre gestriegelten Zuchttiere dem Publikum und dem Preisrichter zu präsentieren. Mit professionellen Kommentaren beschreibt Preisrichter Remmers, ehemaliger Referatsleiter Tierproduktion der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, die Qualitäten, der durch den Ring geführten Rinder. "Wir sehen hier ein Tier, das über eine gute Beckenlage verfügt und eine feste sowie hoch aufgehangene Euterpartie hat - eine qualitätsvolle junge Dame." Im harten Kampf um die begehrte Auszeichnung "Miss Hochwald" setzt sich auf der 53. Keller Tierschau am Montagmittag die Kuh Goldlady der jungen Landwirtin Mareike Engel (30) aus Hetzerath (Bernkastel-Wittlich) durch. Das dreieinhalb Jahre alte Tier der Milchviehrasse Holstein glänze mit einem Top Euter und verfüge über schöne Beine, begründet Remmers sein Urteil. Den Titel beste Euterkuh kann sich Kuh Silke aus Manderscheid sichern. Doch bei der Prämierung geht Schönheit vor Leistung. Denn obwohl die Kuh Cherrylady der Züchter Schneider aus Heidweiler rund 20 000 Liter Milch im Jahr gibt, kann sie nicht mit so schönen Eutern glänzen wie Siegerin Silke, die nur 7000 Liter im Jahr leistet.
Doch nicht nur für Landwirte und Agrarspezialisten, sondern auch für Laien und insbesondere Familien mit Kindern bietet die Keller Tierschau besondere Momente. Sowohl die Kaninchen im Kleintierzelt als auch die Esel und Pferde auf der Koppel lassen sich geduldig von unzähligen Kinderhänden streicheln und mit Heu füttern.
Zudem darf auch das Publikum zum ersten Mal mitentscheiden und unter den 36 Rindern eine Miss Publikum wählen. Das Herz der Besucher erobert die braun-weiß gescheckte Kuh Baldi aus Mandern (Kreis Trier-Saarburg) von den Züchtern Helmut und Ralf Backes. Warum sich das Publikum ausgerechnet für das Rind aus Mandern entschieden hat, ist für Vera Schückler, Milchkönigin für Rheinland-Pfalz, offensichtlich: "Die hat ein bisschen mehr Fleisch auf den Rippen."
Nebenan auf der Koppel traben 43 Pferde unter den strengen Blicken der Preisrichter Roland Labohm und Hans-Willy Kusserow. 17 Züchter des Pferdezuchtverbandes Moselland-Luxemburg führen ihre Tiere am Zügel über die Einzäunung. Auch hier gewinnt nur einer: Siegerin ist die Warmblütler-Stute Fine Firenzia des Züchters Alfred Kohn aus Vierherrenborn (Landkreis Trier-Saarburg). Preisrichter Labohm: "Man sieht nicht auf jedem Termin so qualitativ hochwertige Tiere." cmo

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