Gonzerather Urgestein

GONZERATH. Wo immer es in Gonzerath etwas anzupacken gilt – "Hejel" Willi Alt und seine Schubkarre sind dabei. Der Gonzerather Karnevalsverein setzt seinem Urgestein daher im Jubiläumsjahr "4x11" ein echt närrisches Denkmal.

 Willi Alt hat allen Grund zum Strahlen. Dank eines Einfalls der Gonzerather „Hejele“ gibt es ihn nun im Doppelpack – live und als Karnevalsorden.

Willi Alt hat allen Grund zum Strahlen. Dank eines Einfalls der Gonzerather „Hejele“ gibt es ihn nun im Doppelpack – live und als Karnevalsorden.

Foto: TV-Foto: Ursula Schmieder

Ein "Hejel" der allerersten Stunde ist Willi Alt zwar nicht. Dennoch mischt der 66-Jährige von Anfang beim Gonzerather Karnevalvereins (GKV), der 2007 närrisches "4x11"-Jubiläum feiert, mit.Als sich die Karnevalisten des Dorfes 1963 zusammenfinden, um sich zu organisieren, tun sie dies noch ohne Willi Alt. Als sie aber 1964 in ihre erste Session starten, ist der "Patta", wie ihn alle nennen, schon dabei. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Nach wie vor sitzt er wie seit der allerersten Sitzung im Elferrat - inzwischen sogar als Kanzler, also als rechte Hand von Ober-"Hejel" Rainer Schneider. Lediglich den mehr als 20 Jahre ausgeübten Posten des Kassierers hat der 66-Jährige im vorigen Jahr in jüngere Hände gegeben. Dabei wolle Alt seit längerer Zeit kürzer treten, erzählt Schneider. Jahr für Jahr nehme sich "der Willi" vor, "ich mach nix mehr - dieses Jahr hör ich auf". Aber dann finde sich doch wieder keiner, der die Arbeit übernehme, und dann füge er sich eben in sein Schicksal: "Wenn es ja sonst keiner macht..."

"Keine Leerfahrt und immer auf Tour"

Einen wie ihn zu ersetzen, dürfte den Hejele - im Gonzerather Platt übrigens närrische Zeitgenossen - aber auch nicht leicht fallen.

Zwar hat der laut Schneider "älteste Dauer-Aktive" bisher eher selten in der Bütt gestanden und auch nicht jedes Jahr als Show-Tänzer geglänzt. Doch dafür macht sich der langjährige Wehrführer, der als Mitglied sämtlicher Gonzerather Vereine in etlichen Vorständen sitzt, rundum unverzichtbar. Sei es als begeisterter Wagenbauer, der über eine bestens geeignete Halle verfügt, als Mädchen für alles oder als Ein-Mann-"Fuhrunternehmer". Denn ohne Schubkarre macht sich der Rentner in Gonzerath nur selten auf den Weg. Dabei gilt für ihn offensichtlich die von Schneider formulierte Devise: "Keine Leerfahrt und immer auf Tour". Des "Kanzlers" Leidenschaft hat den Vorstand daher im Jubiläumsjahr "4x11" zu einer Idee inspiriert. Zum närrischen Geburtstag werden die Aktiven auf der Gonzerather Bühne einen besonderen Orden erhalten. Statt des gängigen flachen Exemplars haben die "Hejele" eine Figur in Auftrag gegeben, die nicht nur Willis Gesichtzüge trägt, sondern auch eine Schubkarre vor sich her schiebt.

Die hohe Ehre eines nun "doppelten Patta" hat sich der Vater dreier Kinder und zweifache Großvater nach Ansicht von Schneider wohlverdient: "Weil er von Anfang an dabei ist."

Fotos, Infos und Termine zur Fastnacht auf www.volksfreund.de/specials/fastnacht/

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