Graue Kugeln und Grün im Kreisel

MORBACH. Französisches Flair soll nach Willen des Morbacher Ortsbeirates bald im Zentrum einziehen: Das Gremium befürwortete die Anregung einiger Bürger, beim Ehrenmal einen Boule-Platz einzurichten.

Ein wenig "französische Atmosphäre" soll am "Pont-sur-Yonne" , dem nach der Morbacher Partnergemeinde benannten Platz an der St.-Anna-Kirche, Einzug halten. Das wünscht sich eine Gruppe Morbacher, die dies Ortsvorsteher Hans Jung schriftlich kundgetan hat. Geschrieben hat die Zeilen Serge Antony, den es vor vielen Jahren aus Frankreich in den Hunsrück zog. Die ins Auge gefasste Fläche, unmittelbar neben dem Ehrenmal, scheint wie geschaffen für diese ur-französische Sportart. Der Ortsbeirat möchte aber auf Vorbehalte einzelner Bürger Rücksicht nehmen und den Bereich zum Ehrenmal hin abgrenzen. Keine Gefahr für spielende Kinder

Die installierten Federwippen könnten daher etwas versetzt werden. Eine Gefährdung für spielende Kinder sieht die Mehrheit des Rates - bis auf Kurt Wesoly (SPD) - nicht. "Boule ist ein Freizeitsport, der von einer Klientel betrieben wird, die da keine Partys feiert", äußert Jungs Stellvertreter, CDU-Fraktionssprecher Georg Schuh. Außerdem wisse man von Frankreich, dass Boule den Ort belebe. Zu überlegen wäre jedoch, einen Verantwortlichen für den Platz einzubinden. Und sollte es doch zu Problemen kommen, wäre ein Rückbau ohne großen Aufwand machbar. Die Freien Wähler sehen ebenso wenig ein Problem in dem zusätzlichen Angebot. "Man sollte das ruhig mal so starten", begrüßt Hans-Jürgen Schuh. Außerdem könnte ja eine "Testphase" vorgeschaltet werden. In die Tat umsetzen will der Rat noch weitere Projekte. Auf den im TV erschienenen Bericht zur bisher nicht existierenden Orts-Chronik haben erste Autoren und Redakteure ihre Bereitschaft signalisiert, an dieser mitzuwirken. Einer davon ist Fritz Schelleck, der nicht nur Leiter des Hunsrück-Museums Simmern ist, sondern über einschlägige Erfahrung verfügt. Um das Projekt in zwei oder drei Jahren anpacken zu können, regt Jung an, die Einnahmen aus den Ölmühlenfesten als Startkapital anzusparen. Die Fraktionen stehen einmütig hinter dem Vorhaben. Schnellstmöglich anpacken wollen die Morbacher auch die Begrünung des Morbacher Kreisels. Die von Ratsmitglied Annette Eiden-Schuh ausgearbeitete Alternative zum Vorschlag des Trierer Landesbetriebs Straßen und Verkehr, findet beim Rat durchweg großen Anklang. Kern ist eine das Morbacher "M" unterstützende Bepflanzung mit pflege-unaufwendigen Sukkulenten, die an einer Seite Bänder aus Natur- oder Betonsteinen begrenzen. "Diese Rippen sind Stufen, die jeweils fünf Zentimeter aus dem Boden ragen", erläuterte Annette Eiden-Schuh. Ebenfalls in diesem Jahr soll es Ernst werden mit dem Fußweg von der Birkenfelder Straße ins Neubaugebiet "Auf der Huhf". Den Auftrag in Höhe von 32 700 Euro hat der günstigste Bieter erhalten, der Morbacher Landschaftsbauer Torsten Berg. Eine weitere erfreuliche Nachricht für Morbach: Noch in der ersten Jahreshälfte soll die Birkenfelderstraße saniert werden.

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