Veldenz. (jaw) Ein grauer Himmel hängt über Veldenz. Die Straße ist beidseitig gesäumt mit wartenden Festbesuchern. Es riecht nach Bratfett. Aus den Lautsprechern ertönt die Stimme des Redners, der Historisches über Veldenz erzählt. Hört jemand zu?

Kurze Zeit später rollt der erste von etwa 130 Oldtimern über die Hauptstraße. Dicht gedrängt stehen die Zuschauer am Straßenrand, die Fotoapparate im Anschlag.

"Veldenzer Wein Sonnenschein" ist über Christine I. zu lesen. Hoch oben auf dem mit Blumenschmuck übersäten Veldenzer Festwagen thront die frisch gebackene Weinkönigin des Ortes nebst ihren Prinzessinnen Diana und Gesa. "Die Oldtimerfahrt ist sicher der Höhepunkt des Weinfestes", sagt sie später. Das Amt zu übernehmen, sei ihr eine Ehre. "Ich bin überaus gerne hier in meiner Heimat. Außerdem haben meine Eltern schon seit langem Weinberge", sagt die 30-Jährige. Als sie gefragt wurde, ob sie Weinkönigin werden will, habe sie nicht lange überlegen müssen. Zwei Jahre wird sie nun den Veldenzer Wein repräsentieren.

Der 30. Oldtimerkorso am 55. Wein- und Heimatfest ist jetzt in vollem Gange. Ein Opel GT aus dem Jahr 1974 erfüllt die gesamte Hauptstraße mit seinem Gebrüll. Übertroffen wird dieser Klang nur noch vom 65er Shelby Cobra, der kurze Zeit später anrollt.

Der Himmel ist grau, es ist schwülwarm. Angesichts der bunten Straße und der vielen Cabriolets mag an Regen aber niemand denken. Mit breitem Lächeln und vollem Glas bietet Weinkönigin Christine I. den Oldtimerfahrern etwas Wein an.

Derweil bewundern die Zuschauer Fahrzeuge aus den Anfängen des vergangenen Jahrhunderts. Den Abschluss macht ein "Darracq", Baujahr 1900.

Langsam aber sicher bekommt das Straßenpflaster dunkle Flecken. Als hätte er das Ende des Oldtimerkorsos abgewartet, zieht ein Platzregen auf. Die Fest stimmung trüben kann er aber nicht.

Veldenzer Wein- und Heimatfest