Grenzwert erstmals überschritten

Bei einer vorige Woche im Naturbad Staden bei Idar-Oberstein gezogenen Probe wurde erneut der Pseudomonas-Keim nachgewiesen. Stadtwerke und Gesundheitsamt sehen jedoch keinen Grund zur Besorgnis.

Idar-Oberstein. (kuk) Während die Ergebnisse für den berüchtigten Pseudomonas-Keim bei allen anderen Messungen in dieser Saison deutlich unter dem Grenzwert lagen, wurde dieser bei einer in der vorigen Woche gezogenen Probe im Idar-Obersteiner Naturbad Staden erstmals überschritten - für Stadtwerke und Gesundheitsamt aber noch kein Grund zur Besorgnis, wie der neue Beigeordnete Friedrich Marx im Stadtwerksausschuss betonte. Erst wenn auch bei den kommenden Messungen - die nächste Auswertung soll bis Ende der Woche vorliegen - überhöhte Werte nachgewiesen werden, bestehe möglicherweise Handlungsbedarf, machte Marx, der im nichtöffentlichen Teil der Sitzung zum neuen Leiter der Stadtwerke bestellt wurde, deutlich. Die Neuigkeiten zum Bad erfuhr der Ausschuss aufgrund einer Anfrage von Manuel Arend (Grüne): Er hatte wissen wollen, ob die Ausschussmitglieder automatisch alle Ergebnisse bekommen könnten. Zwei- bis dreimal wöchentlich werden zurzeit in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Proben entnommen. Das Problem dabei: Anders als zum Beispiel Salz sind Bakterien nicht gleichmäßig im Wasser verteilt, wie Stephan Geyer, technischer Betriebsleiter der Stadtwerke für Wasserversorgung und die Bäder, erläuterte. Deshalb sei anders als bei einer chemischen bei einer mikrobiologischen Untersuchung immer auch ein Stück Zufall mit im Spiel. Alle Beteiligten - Besucher, Stadtwerke und Gesundheitsamt - befinden sich nach seinen Worten noch in einer Erfahrungsphase: "Alle müssen noch lernen, mit dieser Art von Bad umzugehen.""Wir wollen keineswegs kinderunfreundlich sein", reagierte Friedrich Marx im Ausschuss auf die Kritik an den Auflagen für die Besucher. "Aber wir müssen nun mal die Vorschriften einhalten", betonte der Beigeordnete. "Es wäre unverantwortlich, wenn wir es nicht tun", pflichtete ihm Bürgermeister Peter Simon bei. Nach seinen Worten geht es darum, alles zu vermeiden, was die sensible Biologie des Bades beeinträchtigt. "Ich möchte manche mal hören, wenn jemand krank wird, weil wir nicht genug aufgepasst haben." Wobei Friedrich Marx es generell für unabdingbar hält, dass jeder sich an einfache Hygieneregeln hält. "Es ist kaum zu glauben, was manchmal alles im Filter drinhängt..." Nach Einschätzung von Jupp Mähringer (SPD) besteht wegen der Einschränkungen bei manchen aber inzwischen eine "gewisse Hemmschwelle", das Bad zu besuchen. "Wenn es geöffnet ist, kann es auch bedenkenlos besucht werden", unterstrich Marx. Wobei er im Ausschuss darauf hinwies, dass für Badegewässer wie zum Beispiel den Weiher in Baumholder oder den Bostalsee, wo die Pseudomonaswerte gar nicht kontrolliert werden, andere Richtlinien gelten als für ein Naturbad. Die Besucherzahlen von derzeit durchschnittlich rund 200 am Tag steigen mit Beginn der Sommerferien, ist Lothar Jockenhövel (CDU) überzeugt. Dennoch will der neue Beigeordnete demnächst mit dem Planer die Möglichkeiten sondieren, ein spezielles Angebot für Kleinkinder zu schaffen. "Der jetzige Zustand entspricht noch nicht unserer Idealvorstellung", räumte Marx ein. Wobei er sich aber darüber im Klaren ist, dass auch da eine vernünftige Lösung teurer ist, als viele vermuten.

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